BILD: Expertenrat von Ursula Funke gefragt

Die Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer, Ursula Funke, beantwortet in der Online-Ausgabe der „BILD“ regelmäßig alle Fragen zum Thema Arzneimittel, Probleme mit Erkrankungen, klärt über Wechselwirkungen auf und gibt Tipps zu Hausmitteln. Im neuesten Artikel (16.02.) geht um folgende Fragen:

Wie pflege ich Haut unter der Mundschutzmaske?
„Das Klima unter einer Maske ist meistens feucht durchs Reden, Atmen und Schwitzen. Da kann die Haut mit Unreinheiten und Reizungen reagieren“, erklärt Ursula Funke den Leserinnen und Lesern. Hinzu komme die trockene Heizungsluft und die kalte Winterluft. Die BAK-Vizepräsidentin rät: „Reinigen Sie Ihre Haut morgens und abends mit einer milden Emulsion oder einem Waschgel, anschließend mit einem Gesichtswasser. Danach cremen Sie Ihr Gesicht gut mit einem reichhaltigen Feuchtigkeits-Produkt ein.“

Was hilft bei Ohrenschmerzen?
Ursula Funke rät: Erste Maßnahme sind immer Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Was auch helfen kann: abschwellende Nasentropfen oder ein entsprechendes Spray. „Oftmals ist bei Ohrenschmerzen die Eustachische Röhre verstopft, die Verbindung zwischen Nase und Ohren – man kennt das vom Fliegen, wenn es sich plötzlich so dumpf im Kopf anfühlt“, so Ursula Funke. „Der Druck ist in beiden Fällen sehr groß. Die Arznei bewirkt im Krankheitsfall, dass dieser abgebaut wird, weil die Schwellung zurückgeht.“ Bei Fieber sollte man in jedem Fall zum Arzt gehen, ebenso wenn die Beschwerden über Tage nicht besser werden oder Eiter aus dem Ohr kommt, rät die Apothekerin.

Wie werde ich Verstopfungen los?
„Hustenstiller können Verstopfung verursachen“, weiß die Apothekerin. „Ebenso starke Schmerzmittel, beispielsweise mit Morphin-Derivaten“, berichtet die BAK-Vizepräsidentin. Um den Stuhlgang zu verbessern, empfiehlt es sich, besonders viel zu trinken, am besten Wasser und Tee. Für kurzfristige Abhilfe rät die Expertin zu Flosamenschalen. „Meistens löst man damit das Problem. Falls es jedoch nicht hilft, kann man es mit synthetischen Abführmitteln versuchen“, so die Apothekerin. „Aber wirklich nur als kurzfristige Maßnahme. Sollte das Problem länger bestehen, empfiehlt es sich mit dem Hausarzt zu sprechen, damit organische Ursachen ausgeschlossen werden.“

Was kann man gegen nächtliches Wasserlassen tun?
Am besten zunächst das Trinkverhalten ändern. Ursula Funke: „Trinken Sie tagsüber viel, reduzieren Ihr Trinkvolumen aber am Abend, damit die Blase nicht so voll ist. Und suchen Sie unbedingt vor dem Zubettgehen die Toilette auf, auch wenn Sie eigentlich nicht müssen.“ Es sei auch ratsam, sich anzuschauen, welche Medikamente man einnehme, sagt die Apothekerin. „Verschiedene Arzneien wirken entwässernd, manche Blutdrucksenker beispielsweise. Darum sollte man diese Medikamente auch immer morgens nehmen. Besprechen Sie das mit Ihrem Apotheker.“ Fragen nach den Gründen fürs nächtliche Wasserlassen werden in der Apotheke stets etwas verschämt gestellt – es ist ein Tabuthema, obwohl es viele Menschen betrifft, vor allem Senioren. „Viele äußern dann den Wunsch nach einem Schlafmittel, damit sie durchschlafen können“, sagt Ursula Funke. „Aber das bringt nichts, denn der Reflex aufzuwachen, wenn die Blase voll ist, ist im Prinzip ja sinnvoll.“

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