Informationsbögen Blutdruck

Die „Informationsbögen Blutdruck“ ermöglichen Ihnen ein abgestimmtes Vorgehen im Umgang mit den in der Apotheke gemessenen Blutdruckwerten. Entsprechend der Zielgruppen „Personen mit bestehendem Bluthochdruck“ und „Personen ohne bekannten Bluthochdruck“ wurden zwei verschiedene Informationsbögen Blutdruck entwickelt.

Sie können diese entweder als einfache oder elektronisch ausfüllbare PDF-Datei herunterladen.

1) Personen mit bestehendem Bluthochdruck

Informationsbogen Blutdruck_(bei bestehendem Bluthochdruck) (Druckversion)
Informationsbogen Blutdruck_(bei bestehendem Bluthochdruck) (elektronisch ausfüllbar)

2) Personen ohne bekannten Bluthochdruck

Informationsbogen Blutdruck_(ohne bekannten Bluthochdruck) (Druckversion)
Informationsbogen Blutdruck_(ohne bekannten Bluthochdruck) (elektronisch ausfüllbar)

Erläuterungen

Unterhalb der Angaben zu Datum und Uhrzeit füllt der Patient den oberen Teil des Formulars aus. Hierbei werden Begleiterkrankungen und ausgewählte Risikofaktoren sowie im Falle der Hypertoniker auch eine bestehende medikamentöse Herz-Kreislauf-Therapie erfragt. Die Antworten dienen einer weiteren Risikoeinschätzung.

Den unteren Teil des Bogens („Von der Apotheke auszufüllen“) füllt der Apothekenmitarbeiter aus. Hier werden die Werte der drei Messdurchgänge eingetragen.

Das Blutdruckmessverfahren sowie die Einstufung der Messergebnisse in das Ampelschema anhand der Altersangabe sind der neuen gemeinsamen Hypertonie-Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und der Europäischen Gesellschaft für Hypertonie (ESH) aus dem Jahr 2018 entlehnt (1).

Das Ampelschema soll dem Patienten verdeutlichen, wie er auf die gemessenen Werte reagieren sollte. So zeigen zum Beispiel die Werte im roten Bereich an, dass der Patient innerhalb von vier Wochen den Arzt aufsuchen sollte. Fallen bei einem Patienten systolische und diastolische Blutdruckwerte in verschiedene Kategorien, findet die höhere Kategorie Anwendung.

FAQ

1)    Wie wird der Blutdruck gemessen?
Informationen zur Blutdruckmessung in der Apotheke finden Sie in der Standardarbeitsanweisung (SOP) „Blutdruckmessung in der Apotheke“ (2).

2)    Warum wird auch der Puls notiert?
Die Herzfrequenz liegt bei Erwachsenen in Ruhe bei 60 - 80 Schlägen pro Minute. Ein (dauerhaft) erhöhter Ruhepuls (Tachykardie) sollte ärztlich abgeklärt werden.

3)    Warum sollen 3 Messungen hintereinander erfolgen?
Dies ist entsprechend der Hypertonie-Leitlinie notwendig, um sowohl Verfälschungen (u. a. durch Stress, Aufregung oder Schmerzen) als auch natürliche Schwankungen in den Messwerten zu minimieren. Zwischen den Messungen sollten jeweils 1 bis 2 Minuten Pause liegen, um die Blutzirkulation im Arm wieder zu stabilisieren.

4)    Was ist wichtig, um die richtige Empfehlung im Ampelschema zu wählen?
Um für Ihren Patienten die richtige Empfehlung aus dem Ampelschema abzuleiten, wird zunächst der Durchschnitt aus den systolischen und diastolischen Blutdruckwerten der 2. und 3. Messung berechnet. Diese Durchschnittswerte führen in Kombination mit dem Alter des Patienten zur empfohlenen Maßnahme. Fallen bei einem Patienten systolische und diastolische Blutdruckwerte in verschiedene Kategorien des Ampelschemas, findet die höhere Kategorie Anwendung. Die Alters- und Blutdruckgrenzen sind auf den verschiedenen Bögen unterschiedlich.

5)    Was ist bei sehr hohen Messergebnissen zu veranlassen?
Blutdruckwerte höher als 180/110 mmHg stellen einen medizinischen Notfall dar (1) und sollten nicht nach dem Ampelschema eingestuft werden. Ihr Patient sollte umgehend ärztlich untersucht werden.

6)    Wie ist mit dem Hinweis auf Arrhythmien umzugehen?
Viele Blutdruckmessgeräte geben auch Hinweise auf eventuelle Arrhythmien bei der Messung. Sollte dies der Fall sein, sollte dies ebenfalls dokumentiert werden. Sind Arrhythmien, wie z. B. Vorhofflimmern, bisher unbekannt, sollten diese unabhängig vom gemessenen Blutdruck zeitnah von einem Arzt abgeklärt werden.

(1) The Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Cardiology (ESC) and the European Society of Hypertension (ESH); 2018 ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension. European Heart Journal (2018) 00, 1-98; doi:10.1093/eurheartj/ehy339
(2)
“Arbeitshilfe: SOP Blutdruckmessung in der Apotheke”: www.abda.de -> Für Apotheker -> Qualitätssicherung -> Leitlinien -> Leitlinien und Arbeitshilfen