VOASG: SPD soll Position überdenken

Für Friedemann Schmidt muss das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz spätestens im zweiten Halbjahr dieses Jahres vom Bundestag verabschiedet werden. Das schreibt der ABDA-Präsident in einem Standpunkt für den Newsletter „Tagesspiegel Background Gesundheit“ vom 16. Juni 2020. Die parlamentarische Umsetzung des VOASG solle mit oder ohne Feedback der EU-Kommission erfolgen, so Friedemann Schmidt. „Regierung und Parlament müssen sich jetzt entscheiden, ob sie angesichts des ‚Game Changers‘ E-Rezept und der Pandemie-Erfahrung ein bewährtes Arzneimittelversorgungssystem sichern wollen, oder ob sie einem ungebremsten Wettbewerb mit schlussendlich fatalen Folgen zusehen wollen, die am Ende die Patienten treffen werden“, schreibt der ABDA-Präsident. Vor allem die SPD solle dringend ihre Position überdenken, meint Schmidt: „Entspricht es noch ihrer sozialen Idee, wenn internationale Aktiengesellschaften ohne Wertschöpfung im Inland gegenüber kleinunternehmerischen Strukturen mit 160.000 Arbeitsplätzen vor Ort bevorzugt werden? Wenn sich die Arzneimittelversorgung sukzessive aus der Fläche zurückziehen muss? Wenn sozial schwache und ältere Menschen keinen direkten Ansprechpartner für Gesundheitsfragen mehr vor Ort haben? Ich denke nicht.“ Im Oktober 2020 jährt sich zum vierten Mal ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes. Somit ist die Politik seit vier Jahren eine ordnungspolitische Lösung schuldig.

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