vzbv: Politik muss Entscheidung treffen

Noch immer wird auf die Entscheidung der EU-Kommission zum Entwurf des Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetzes gewartet. Auch die Verbraucherzentralen drängen darauf, dass etwas passieren muss. Der Leiter Gesundheit beim Verbraucherzentrale Bundesverband, Kai Vogel, schreibt in einem Standpunkt für den Newsletter „Tagesspiegel Background Gesundheit“ (24. Juni 2020), dass es nach den jahrelangen Diskussionen endlich eine Entscheidung der Politik brauche, wie es nun weitergehe. Damit würde dann Klarheit für alle Beteiligten herrschen. Verbraucherinnen und Verbraucher seien auf eine flächendeckende und qualitätsgesicherte Arzneimittelversorgung angewiesen, meint der Experte. „Der Markt darf den Abgabepreis eines Arzneimittels in der Apotheke nicht bestimmen. Nachsehen hätte dann beispielsweise schnell eine ältere, nicht mobile Patientin, die in einer ländlichen Region akut ein Arzneimittel benötigt und nur eine Anlaufstation vor Ort hat“, so Kai Vogel. Aber es bestehe grundsätzlich die Möglichkeit auch deutschen Apotheken begrenzte Preisspielräume einzuräumen, um eine Benachteiligung gegenüber ausländischen Versendern zu vermeiden. Diese Option solle nicht komplett ausgeschlossen werden. Kai Vogel meint, dass auch die aktuelle Apothekerhonorierung überprüft werden und dabei zudem die qualifizierten Leistungen der Apotheker in der Patientenversorgung gestärkt werden sollten. „Ihre wichtigste Aufgabe ist nicht die Packungsabgabe, sondern die Vermittlung ihres pharmakologischen Fachwissens“, so der Gesundheitsexperte.

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