Presseecho: Fiebersaft für Kinder

Bundesweit ist Fiebersaft für Kinder teilweise nur schwer zu kriegen. Apotheken sollen das Mittel selbst anmischen. Sie habe im Mai zuletzt Paracetamol-Fiebersaft bekommen, berichtete Petra Engel-Djabarian, die eine Apotheke in Worms betreibt und Sprecherin des Apothekerverbands Rheinland-Pfalz ist, gegenüber "DIE RHEINPFALZ - Ludwigshafener Rundschau" (2.8.). Anfangs war noch ein Ausweichen auf Ibuprofen-Saft möglich, doch "derzeit ist der auch nicht lieferbar", so Engel-Djabarian. Es gebe aber noch Alternativen, versichert die Apothekerin - in Form von Zäpfchen. Ältere Kinder könnten auch Tabletten bekommen. Viele Eltern hätten aber gerne den Fiebersaft, weil er von den Kindern ohne Probleme geschluckt werden könne. "Die Lage ist zugespitzt, aber wir sind in der Mangelverwaltung geübt", sagte auch der Chef der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Felix-Alexander Litty. Es gebe noch Alternativpräparate. Die seien allerdings oft so teuer, dass die Kosten nicht mehr komplett von der Krankenkasse gedeckt werden, räumte er im "Dithmarscher Kurier" (1.8.) ein. Mit leeren Händen müssten die  Menschen "in den allermeisten Fällen" nicht nach Hause gehen, sagte Thomas Baumgart, der Geschäftsführer des Apothekerverbandes Brandenburg, dem "Tagesspiegel" (31.7.). Die Apotheker vor Ort könnten zumeist Alternativen finden. Schon während der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass "das gesamte System aus den Fugen gerät", wenn globale Liefer- und Produktionsketten unterbrochen sind. "Die Probleme sind der Politik bekannt und es braucht dringend eine politische Antwort darauf", so der Verbandschef. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte am vergangenen Freitag (29.7.) eine Stellungnahme veröffentlicht. "Im Zusammenhang mit der derzeitig eingeschränkten Verfügbarkeit von Fiebersäften für Kinder mit den Wirkstoffen Paracetamol und Ibuprofen hat das BfArM umfangreiche Recherchen und Prüfungen durchgeführt, die im Ergebnis, neben dem Rückzug eines Marktteilnehmers auch auf eine Verteilproblematik schließen lassen", erklärte die Behörde. In Abstimmung mit dem Krankenkassen-Spitzenverband GKV und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA werde "als Kompensationsmaßnahme" auf die Möglichkeit verwiesen, dass Apotheken die Fieber- und Schmerzmittel selbst anmischen. Dazu sei ein ärztliches Rezept erforderlich, erklärte das BfArM. Der GKV-Spitzenverband werde den Kassen "dringend empfehlen, dass in dem Zeitraum des Lieferengpasses die Rezepturen den Apotheken von den Krankenkassen erstattet werden".

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