Overwiening: "Lauterbachs Sparpolitik wirkt als Brandbeschleuniger"

Vor nie dagewesenen Herausforderungen steht die Arzneimittelversorgung durch die Apotheke vor Ort: "Auf der einen Seite belasten uns hohe Inflation, steigende Energiekosten und Personalausgaben, auf der anderen Seite fordern uns Lieferengpässe und eine überbordende Bürokratie bis aufs Äußerste", sagte die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening nach Angaben der AKWL im Rahmen der Herbstsitzung des westfälisch-lippischen Apothekerparlaments in der Stadthalle Münster-Hiltrup hin. Gleichsam als zusätzlicher Brandbeschleuniger wirke da die Sparpolitik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: "Wer in einem solchen toxischen Umfeld auch noch – wie mit Wirkung zum Februar dieses Jahres geschehen – die Vergütung der Apotheken um 28 Cent je Packung kürzt, trägt die politische Verantwortung für die zunehmende Zahl an Apothekenschließungen."

Dass im Jahr 2023 zum 19. Mal in Folge die Zahl der Apotheken zurückgeht, war bereits vor Monaten erwartet worden. Die Spargesetze der Ampel-Koalition hätten jedoch ein regelrechtes Apothekensterben induziert: "Jede Woche erreichen uns derzeit weitere Hiobsbotschaften. Wenn über viele Jahrzehnte stabile und für die Versorgung im Quartier wichtige Apotheken aufgeben müssen, dann stimmen die Rahmenbedingungen nicht mehr", kritisierte Kammerpräsidentin Overwiening, die auch die Präsidentin der ABDA ist.

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