Bluthochdruck, was kann die Apotheke für mich tun?

Von Dr. Dr. Georg Engel, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer und Präsident der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern

Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit – fast jeder dritte Erwachsene leidet darunter. Trotz blutdrucksenkender Medikamente erreicht längst nicht jeder optimale Blutdruckwerte. Alle Patientinnen und Patienten, die mindestens einen Blutdrucksenker ärztlich verordnet bekommen, können eine pharmazeutische Dienstleistung der Apotheke nutzen. Diese ist für Patientinnen und Patienten kostenlos und dauert etwa eine Viertelstunde.

Im Rahmen der pharmazeutischen Dienstleistung werden die Blutdruckwerte gemessen und die Arzneimitteltherapie optimiert. Dabei geht es auch um die Therapietreue des Patienten und wie sie verbessert werden kann. Denn es können nur die Arzneimittel wirken, die auch eingenommen werden. Das Apothekenteam überprüft bei der sogenannten Risikoerfassung, ob die verordneten Medikamente einen ausreichenden therapeutischen Effekt haben. Langfristiges Ziel ist es, mögliche blutdruckbedingte Folgen wie zum Beispiel Organschäden an den Augen oder Nieren zu verhindern. Falls die in der Apotheke gemessenen Werte auffällig sind, wird das Apothekenteam die Patientin oder den Patienten über den entsprechenden Wert informieren. Zusätzlich wird an eine Ärztin bzw. Arzt verwiesen, damit die individuelle Medikation gegebenenfalls angepasst werden kann.

Immer mehr Apotheken bieten diese pharmazeutische Dienstleistung an. Wer sie nutzen möchte, sollte in der Apotheke vor Ort nachzufragen. Ich empfehle, einen Termin zu vereinbaren. Patientinnen und Patienten können die kostenlose Dienstleistung in der Regel einmal in zwölf Monaten in Anspruch nehmen. In einigen Fällen ist das aber auch früher möglich – erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke.

(erschienen: "Neue Apotheken Illustrierte", Ausgabe 01.04.2023)
 

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