pDL: Ausführlicher Bericht im "Deutschlandfunk"

Auch außerhalb der Apothekerschaft wird "Ja" zu den Pharmazeutischen Dienstleistungen gesagt. Dieser Aspekt ist Teil des Beitrags "Der Streit um Geld, Aufgaben und Kompetenzen", der am 23. September 2022 im "Deutschlandfunk" gesendet wurde. Eine Befürworterin ist zum Beispiel Carola Sraier, die eine der Sprecherinnen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Patientenstellen ist. Sie hält das Angebot in den Apotheken für sinvoll: "Natürlich nicht, wenn ich jeden Tag woanders hingehe, sondern wenn ich eben meine Hausapotheke in meinem Quartier habe, die noch dazu die Versorgungsstrukturen vielleicht auch gut kennt, vielleicht auch den einen Arzt, der sich eben permanent nicht merken kann, dass dieses Medikament nicht verordenbar ist. Ich finde das wirklich wichtig, dass wir diese Struktur, die vertrauenserweckend ist, für die Patienten in den Quartieren nutzen, um Unterstützung für die Patienten zu bieten, die ein Hausarzt überhaupt nicht mehr geben kann.“ Ähnlich sieht das auch Wolfgang Greiner (Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement an der Universität Bielefeld). Außerdem ist Greiner stellvertretender Vorsitzender des Gesundheits-Sachverständigenrates, der die Bundesregierung wissenschaftlich berät. Zur Aufteilung der Zuständigkeiten im deutschen Gesundheitssystem hat Greiner eine klare Analyse: "Grundsätzlich muss man sagen, dass Deutschland sehr, sehr Arzt-zentriert ist, in allem, was wir tun. Auch im Krankenhaus werden viele Dinge vom Arzt direkt oder zumindest sehr indirekt, also er muss dann immer gefragt werden, gemacht, was woanders von anderen nichtärztlichen Berufsgruppen gemacht wird. Auch die Position des Apothekers, gerade wenn man ans Impfen denkt, ist in anderen Ländern eine andere. Die haben dort mehr Tätigkeiten, die ihnen zufallen. Und die Erfahrungen sind eigentlich nicht schlecht.“ Zu Wort in dem Beitrag kommt auch ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, die betont, dass sich auch ohne eine gesetzlich vorgeschriebene Auswertung belegen lässt, dass etwa die Beratung zu Medikamenten in Apotheken eine gute Sache ist. Sie verweist auf ein ARMINö-Projekt in Sachsen und Thüringen. Ende Oktober soll eine Auswertung vorgelegt werden. Jetzt schon könne sie sagen: "Wenn Sie die Ergebnisse sehen, dann brauchen Sie keine Evaluation mehr. Das ist die beste Evaluation, die man wirklich haben kann. Ich darf die Ergebnisse jetzt noch nicht verraten, aber sie sind exorbitant. Sie sind wirklich so beeindruckend, und wir müssen uns hier wirklich darauf besinnen, was haben wir schon an Daten. Nichtsdestotrotz sind wir offen dafür. Auch wir wollen ja gerne belegen, was wir da leisten, und wir werden gucken, was wir und wann wir und wie wir evaluieren. Da wird sicherlich in den nächsten Jahren einiges an Ergebnissen von uns kommen.“

zurück zur Übersicht