Appell an die Ampel: Overwiening fordert Stärkung der Apotheke vor Ort

Eine deutliche Stärkung der Apotheken vor Ort fordert Gabriele Regina Overwiening in ihrer Funktion als Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. In der digitalen Sitzung des Apothekerparlamentes machte sie am Donnerstag in ihrem Lagebericht deutlich, wie sehr das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz die öffentlichen Apotheken belastet. "Die hohe Inflation, explodierende Energiekosten und steigende Personalkosten auf der einen Seite und auf der anderen Seite eine Erhöhung des Kassenabschlages um 28 Cent je Arzneimittel: Das nimmt sehr vielen Apotheken die Luft zum Atmen", sagte Overwiening, die auch Präsidentin der ABDA ist. Die Stimmung im Berufsstand sei unter den Nullpunkt gesunken: "Dass in den kommenden Wochen und Monaten weitere Apotheken schließen werden, die für die Versorgung der Menschen in den Quartieren gebraucht werden, geht auf die Kappe der Ampel-Koalition und ihres einseitigen und ungerechten Spargesetzes“, so die Kammerpräsidentin. Mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehenden weiteren Gesetzesvorhaben im Gesundheitswesen forderte Overwiening: "Die nächsten Gesetze müssen den Charakter von Apothekenstärkungsgesetzen haben.“ Als konkrete Forderungen benannte sie unter anderem eine signifikante Dynamisierung des Honorars, ein Verbot von "Null-Retaxierungen“ und eine Abschaffung des Bürokratiemonsters der apothekerlichen Präqualifizierung. Ganz oben auf der Agenda müsse außerdem stehen, die Arzneimittellieferengpässe zu bekämpfen und den mit den Engpässen verbundenen enormen personellen Mehraufwand in der Apotheke zu vergüten.

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