Kanzlerkandidaten diskutieren über Gesundheitspolitik

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl haben die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen in einem weiteren TV-Triell um Zustimmung geworden. Armin Laschet, Olaf Scholz und Annalena Baerbock kamen dabei auch auf die Gesundheitspolitik zu sprechen, genauer gesagt auf das Thema Bürgerversicherung. "Ja, ich will den Weg zu einer Bürgerversicherung gehen", so Annalena Baerbock. Der erste Schritt wäre, dass privat Versicherte in die gesetzlichen Krankenkassen wechseln könnten. Olaf Scholz ist ebenfalls dafür. Gerade im Bereich der Altenpflege zeige sich die Ungerechtigkeit des jetzigen Systems. Armin Laschet machte deutlich, dass er eine "Einheitsversicherung" ablehnt. Andere Staaten in der Europa zeigten, dass Einheitssysteme teuer und ineffizient sein. Als die drei Politiker auf ihre Lehren aus der Corona-Pandemie angesprochen wurden, meinte der CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet, dass Deutschland autarker sein muss. Der Mangel an Masken habe dies verdeutlicht. Für Annalena Baerbock (Grüne) ist eine bessere Vorsorge wichtig. Man dürfe nicht nur auf Sicht fahren. Sie forderte die Bildung eines Krisenstabs, "damit es eine politische Verantwortung gibt". Die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes sieht Olaf Scholz (SPD) als seine wichtigste Lehre aus der Pandemie an. Dieser müsse bei Ausstattung und Personal auf den neuesten Stand gebracht werden und dort auch gehalten werden. Die ABDA-Initiative „Wahlradar Gesundheit“ hatte die drei Kanzlerkandidaten dazu aufgefordert, bei ihren TV-Triellen am vergangenen und kommenden Sonntag (Pro Sieben / Sat 1 / Kabel 1) nicht nur über Afghanistan, Klimawandel oder Steuerlast zu diskutieren, sondern auch darüber, wie die Gesundheitsversorgung der Menschen vor Ort künftig gestaltet werden soll. Auch unter dem Eindruck der anhaltenden Corona-Pandemie geben immerhin zwei Drittel aller Deutschen (68 Prozent) bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YOUGOV im Auftrag von „Wahlradar Gesundheit“ an, dass Gesundheits- und Pflegepolitik eine große Bedeutung bei ihrer Stimmabgabe zur Bundestagswahl am 26. September hat.

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