Hubmann bezeichnet Sparmaßnahmen als "sinnlos"

Dr. Hans-Peter Hubmann, Chef des Bayerischen Apothekerverbandes und Vize-Chef des Deutschen Apothekerverbandes, hat den Referentenentwurf für das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz kritisiert. Zum Hintergrund: Der Anteil der Apotheken an den Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in den vergangenen Jahren ist immer weiter gesunken. Zuletzt lag er bei nur noch 1,9 Prozent. Dr. Hans-Peter Hubmann: "Angesichts des geringen Anteils ist es völlig sinnlos, politische Sparmaßnahmen umzusetzen, die für die Krankenkassen keinen spürbaren Effekt haben, für Apotheken aber eine massive Belastung darstellen. Blickt man auf die Zahl der öffentlichen Apotheken, so müsste der Staat eigentlich bessere Rahmenbedingungen schaffen, als schlechtere". Denn erneut ist die Zahl der Apotheken allein in Bayern gesunken. Sie lag Ende 2021 bei 2.967, wie aus aktuellen Zahlen des BAV hervorgeht. Das ist der niedrigste Wert seit 1983. "Die Politik muss ein Klima schaffen, in dem junge, gut ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker wieder motiviert sind, sich selbstständig zu machen, und Apotheken zu übernehmen oder neu zu gründen“, fordert der BAV-Vorsitzende. Ankündigungen wie von Gesundheitsminister Lauterbach würden den Rückgang zusätzlich beschleunigen. Zumal gerade die Corona-Pandemie die Bedeutung der Apotheken vor Ort gezeigt habe. Sie blieben in allen Krisenphasen geöffnet und haben die Bevölkerung schnell und wohnortnah mit Arzneimitteln versorgt. Dr. Hans-Peter Hubmann: "Die Struktur einer Versorgung durch inhabergeführte Apotheken vor Ort hat sich bewährt und ihre Krisenfestigkeit bewiesen“.

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