Abrechnungsaufwand und steigende Anforderungen

Die Nachrichtenagentur dpa hat sich mit der Entwicklung der Apothekenlandschaft in Rheinland-Pfalz beschäftigt. Landes- und Bundesapothekerpräsident Dr. Andreas Kiefer nutzte die Gelegenheit, um auf den hohen Abrechnungsaufwand, geleistete Notdienste und steigende fachliche Anforderungen hinzuweisen. Es sei eine „sehr schwierige Arbeit" in den Apotheken, so Kiefer.  Sie sei zwar reizvoll, werde aber fachlich immer anspruchsvoller etwa bei komplexen Behandlungen. Auch hätten die Kunden berechtigterweise steigenden Beratungsbedarf, wenn sie mehrere Medikamente einnähmen. Die Ökonomisierung des Gesundheitswesens führe darüber hinaus zu einem enormen Abrechnungsaufwand im Zusammenspiel mit gesetzlichen Krankenkassen, sagte Kiefer. Und das sei nun mal das Kerngeschäft. Der BAK-Präsident appellierte an die Bundespolitik, dass das vom Kabinett bereits abgesegnete Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken kommen muss. Es soll regeln, dass für gesetzlich Versicherte bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln überall der gleiche Preis gilt - egal ob bei einer Versandapotheke oder einer um die Ecke. Kiefer wünscht sich außerdem, dass die Honorierungen für von Apotheken erbrachte Leistungen steigen. Und er verlangt mehr Gestaltungsspielräume für die Apotheken, wie in der Corona-Pandemie. Das müsse nun in die Regelversorgung getragen werden. Für den BAK-Präsidenten geht es nämlich auch darum, den Nachwuchs für die inhabergeführte Apotheke zu begeistern. Das werde kaum gelingen, wenn Apotheken verschwänden und die verbliebenen mehr Notdienste übernehmen müssten, sagte Kiefer. Die Suche nach Nachfolgern sei schwierig - selbst für wirtschaftlich sehr attraktive Standorte.

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