Erklärungsbedürftige Tumortherapeutika

Immer mehr Krebsmedikamente sind als Tabletten oder Kapseln verfügbar. Nur bei richtiger Anwendung sind diese oralen Krebsmedikamente ein Gewinn für die Patientinnen und Patienten. Deshalb haben sie seit 2022 Anspruch auf eine pharmazeutische Dienstleistung.

Über die Vor- und Nachteile der Einnahme von Krebsmedikamenten im Vergleich zur intravenösen Therapie informierte Professor Ulrich Jaehde beim pharmacon Meran. Der Apotheker ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesapothekerkammer und lehrt Klinische Pharmazie an der Universität Bonn.

Vorteile sind unter anderem, dass für die Applikation dieser Krebsmedikamente kein intravenöser Zugang gebraucht wird. Das ermöglicht Patientinnen und Patienten eine höhere Selbstständigkeit und mehr Flexibilität. Da weniger Arztbesuche nötig sind, ist ihr Zeitaufwand geringer. Diesen positiven Seiten stehen die Herausforderungen gegenüber: Die Einnahmeschemata sind komplex, und häufig liegt eine Polymedikation inklusive Interaktionen vor. Auch die Therapietreue ist nicht bei allen Patientinnen und Patienten optimal.

Aus diesen Herausforderungen ergeben sich Ansatzpunkte für die Apothekenteams, beispielsweise im Rahmen einer Medikationsanalyse.
Jaehde referierte beim pharmacon über vier Aufgaben der Apothekenteams: Erstens die gezielte Information der Patientinnen und Patienten. Zweitens die Überprüfung und soweit nötig die Verbesserung der Therapietreue. Im dritten Teil sprach er über Interaktionen und schließlich über die Verringerung der Symptomlast.

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