"BRISANT" berichtet über Apothekentrauertag

In Coblitz wurde am Donnerstag (17.11.) mit einem "Apothekentrauertag" an die weiter sinkende Zahl von Apotheken in Sachsen-Anhalt gedacht. Initiatorin war Anne-Kathrin Haus, die ihre Apotheke seit gut fünf Jahren betreibt. Am Eingang hat sie Grabsteine und Grablichter mit den Namen geschlossener Apotheken aufgestellt. Nicht zu übersehen ist ein großes Holzkreuz mit der Aufschrift "Ruhe in Frieden. Apotheke vor Ort“. Das Medieninteresse war regional und bundesweit groß. Ein Fernsehteam des MDR schaute vorbei und drehte Beiträge für das ARD-Magazin "BRISANT" und "MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE". Anne-Kathrin Haus sagte dem Reporter, dass sie "Angst" habe. "Wie geht es finanziell weiter? Lässt sich das alles noch stemmen?", frage sie sich. Haus kritisierte die vom Bundestag beschlossene Erhöhung des Kassenabschlags, den die Apotheken der Gesetzlichen Krankenkasse für jedes rezeptpflichtige Arzneimittel einräumen müssen. Nach Berechungen der ABDA verliert eine Durchschnittsapotheke dadurch ca. 6.500 Euro jährlich an Gewinn. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich in den vergangenen Jahren weiter verschlechtert, sagte auch der Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, Jens-Andreas Münch, dem MDR. "Je mehr Apotheken schließen, desto dünner wird das Versorgungsnetz der Apotheken", so Münch. Im Notdienst werde es vor allem auf dem Land immer "problematischer" die Leute gut zu versorgen. In Sachsen-Anhalt sind in den vergangenen fünf Jahren 41 Apotheken geschlossen worden. Nach Angaben der Landesapothekerkammer gibt es aktuell 567 Apotheken.

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