12. Zukunftskongress öffentliche Apotheke

Der „12. Zukunftskongress öffentliche Apotheke“ am vergangenen Samstag mit über 400 Teilnehmern in Bonn war wieder ein voller Erfolg. Neben Apothekerinnen und Apothekern zählten auch hochrangige Vertreter aus Ärzteschaft, von Krankenkassen, Krankenhäusern, Arzneimittelherstellern, Pharmazeutischem Großhandel, Selbsthilfe und Medien zu den Gästen, ebenso wie zahlreiche Pharmaziestudierende sowie PTA und PKA.

In einem sehr anschaulichen und praxisnahen Vortrag erläuterte der IT- und Telematikexperte der ABDA, Sören Friedrich, relevante Aspekte der Digitalisierung im Gesundheitswesen unter besonderer Berücksichtigung beachtenswerter Punkte aus Apothekersicht bei der Einführung des eRezeptes. Mit Blick auf die Anbindung der Apotheken an die Telematik-Infrastruktur, die laut aktuellem Planungsstand bis zum 30.09.2020 erfolgen soll, wies Friedrich nochmals auf die von den Apothekerverbänden zuletzt bereits vermittelte Information hin, dass der erforderliche Konnektor der genehmigten Form entsprechen müsse. Die Präsentation finden Sie unter "Links".

Davor nahm Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V., in seiner Bergrüßungsrede zu den aktuell drängenden Themen Lieferengpässe, Gleichpreisigkeit und der Einführung des eRezeptes (insbesondere Makelverbot für „Dritte“) Stellung. Zum Anbeginn stellte er unmissverständlich klar, dass die Politik nun schon über 3,5 Jahre keine überzeugende Antwort auf das unsägliche EuGH-Urteil, bei dem die Gleichpreisigkeit für Rx im grenzüberschreitenden Arzneimittelversandhandel aufgehoben wurde, gefunden habe. Auch wenn man mit dem „Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz“ nicht in Gänze zufrieden sei, weil es nur 90 Prozent des Problems, also nur den GKV-Markt, regele, müsse es nun endlich im Bundestag behandelt und verbschiedet werden.

Die parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesgesundheitsministerium, Sabine Weiss (MdB), zeigte in ihrer Rede Verständnis für die Kritik, dass das bereits im Sommer letzten Jahres vom Bundeskabinett beschlossene „Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG)“ immer noch nicht vom Parlament behandelt und verabschiedet werden konnte. „Minister Spahn“, so die Staatssekretärin „ist damit überhaupt nicht zufrieden.“ Man warte darauf, dass der Gesetzgebungsprozess endlich weitergehe. Es sei aber gerade wegen der rechtlichen Unsicherheiten wichtig, erst einmal ein klares Signal von der EU-Kommission aus Brüssel zu bekommen, sagte Weiss. Im Hintergrund liefen dazu viele Gespräche.

Anlässlich des „12. Zukunftskongresses öffentliche Apotheke“ wurde bekannt gegeben, dass der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Ashok Sridharan, die bundesweite Bürgermeister-Aktion der ABDA unterstützt. Zuvor hatte im Januar die oberste Repräsentantin von Köln, der größten Stadt NRWs, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, im Januar ihre Teilnahme ebenfalls zugesagt.

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