Grippeimpfstoff: Hohe Lagerbestände in Apotheken

Der Apothekerverband Nordrhein hat eine Blitzumfrage zur Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen unter den Mitgliedsapotheken durchgeführt. Etwa 80 Prozent der Apotheken an Rhein und Ruhr lagern noch Grippeimpfstoffe der aktuellen Impfsaison im Wert von etwa 1,2 Millionen Euro. Die Befragung zur aktuellen Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen ergab, dass alle Packungsgrößen - also sowohl Einzelimpfstoffe als auch Großpackungen, die 10 oder 20 Impfdosen enthalten - noch in ausreichender Menge vorrätig gehalten werden. Der AVNR geht davon aus, dass es bundesweit nicht anders aussieht. So würden demnach in bundesdeutschen Apotheken noch rund 1 Mio. Impfdosen im Wert von über 10 Mio. Euro lagern, denen in wenigen Wochen der Verfall droht. Denn dann ist die aktuelle Impfsaison beendet. Apotheken, die bei der Beschaffung in Vorleistung getreten seien, drohe, dass sie auf den Kosten sitzen bleiben, kritisiert der AVNR-Vorsitzende Thomas Preis. „Die hohen Lagerreserven in den Apotheken zeigen, dass die Apotheken ihren öffentlichen Versorgungsauftrag sehr ernst nehmen und auf eigene Kosten ausreichend viele Impfstoffe eingekauft haben“, so Preis in einer Pressemitteilung. „Wenn sie jetzt nicht mehr gebraucht werden, bleiben die Apotheken auf den Kosten sitzen. Das ist so nicht akzeptabel“, macht er klar. Im Rahmen der Befragung hätten viele Apotheker ihr Unverständnis darüber geäußert. „Die Vorratslagerhaltung der Apotheken bei Grippeimpfstoffen darf nicht einseitig zu Lasten der Apotheken gehen. Das Risiko muss von den Krankenkassen, Politik und Impfstoffherstellern mitgetragen werden,“ fordert Thomas Preis. Schließlich gehe es hier bundesweit um Grippeimpfstoffe in einem zweistelligen Millionenbetrag, die auf Kosten und zu Lasten der Apotheken zu verfallen drohen.