AVNR: Apotheker investieren in Corona-Schutz

Corona-Schutzmaßnahmen verursachen in den Apotheken einen großen Kostenaufwand. Dies bestätigt eine aktuelle onlinebasierte Blitzumfrage des Apothekerverbandes Nordrhein. Demnach lagen die durchschnittlichen Gesamtkosten pro teilgenommener Mitgliedsapotheke bei rund 1.714 Euro. Da man davon ausgehen kann, dass auch die nordrheinischen Mitgliedsapotheken, die nicht an der Umfrage teilgenommen haben, in Schutzmaßnahmen investiert haben, ergeben sich hochgerechnet auf die 2.102 Mitgliedsapotheken (bei einem Organisationsgrad des Verbandes von über 98 Prozent sind das fast alle Apotheken in Nordrhein) über 3,6 Millionen Euro an durchschnittlichen Gesamtkosten.

„Die Apothekenleiter/innen und ihre Teams haben in einer krisenbedingten Ausnahmesituation besonderes Engagement gezeigt. Nicht nur mit der weiteren Aufrechterhaltung der Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung der Menschen vor Ort. Vielmehr haben sie auch zum Schutz der Patienten und der eigenen Mitarbeiter in erheblichem Umfang in wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen investiert“, sagte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein in einer Pressemitteilung. „Während andere Branchen schnell lautstark in Richtung Politik Schutzschirme und Schutzausrüstungen gefordert haben, haben die Apotheken vor Ort selbst die Initiative ergriffen - zum Schutz der Patienten und ihrer Mitarbeiter. Die Politik hat uns im Gegensatz zu anderen Akteuren im Gesundheits- und Gemeinwesen nicht bei der Verteilung von Schutzausrüstungen berücksichtigt. Wir werden uns dafür einsetzen, dass dieses verantwortungsbewusste und gleichzeitig gemeinwohlorientierte Handeln nicht nur von der Politik anerkannt, sondern im wahrsten Wortsinne auch honoriert wird!“, betonte Preis. Für zukünftige Pandemiesituationen müsse dringend dafür gesorgt werden, dass auch die Apotheken zum Schutz ihrer Mitarbeiter zwingend von staatlicher Seite mit Schutzausrüstungen versorgt werden.

Die onlinebasierte Umfrage wurde im Zeitraum vom 19.05.2020 bis 28.05.2020 durchgeführt hat. Innerhalb weniger Tage hatten sich über 250 Mitglieder an der Umfrage beteiligt. Das sind gut zehn Prozent der Mitgliedsapotheken des Verbandes.