Apotheken brauchen langfristige Planungssicherheit für gute Patientenversorgung

DAV-Wirtschaftsforum 2015 Deutschlands Apotheker fordern mehr Erwartungsverlässlichkeit und klarere Vergütungsregeln, um die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Bevölkerung langfristig sichern zu können. "Wer eine flächendeckende und hochwertige Versorgung will, hat die Pflicht, dafür auch angemessene wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen", sagte Fritz Becker, der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), heute zum Auftakt des 52. DAV-Wirtschaftsforums in Berlin. Becker kritisierte, dass es für Apotheker im Gegensatz zu den anderen Heilberufen keine Regeln für eine regelmäßige Überprüfung der Angemessenheit der Vergütung gebe. Sie liefen deshalb Gefahr, mit Kostensteigerungen allein gelassen und von der allgemein positiven Wirtschaftsentwicklung abgekoppelt zu werden: "Kostenentwicklungen müssen zeitnah ihren Niederschlag in unserem Honorar finden, eine jährliche Überprüfung ist bei anderen Leistungserbringern eine Selbstverständlichkeit", so Becker.

Becker geht es dabei nicht nur um regelmäßige Intervalle für die Überprüfung der Vergütung, sondern auch um die Rechenmethode, nach der notwendige Anpassungen ermittelt werden. "Klare Regelungen, die ein Mehr an Leistungen honorieren und steigende Kosten berücksichtigen, sind unabdingbar", fordert Becker von der Politik. "Eine zügige Anpassung hilft nichts, wenn die Methode nicht stimmt." Er warnte, dass die kurzfristig zwar verhalten positive, langfristig aber stagnierende wirtschaftliche Entwicklung der Apotheken zu Nachwuchsproblemen beiträgt: "Man erschwert es uns unglaublich, Berufe in der Apotheke auch finanziell für den Nachwuchs interessant zu machen."

Der Deutsche Apothekerverband e.V. (DAV) ist die Interessenvertretung der Apothekenleiter; Mitglieder sind die 17 Landesapothekerverbände. Zu seinen Aufgaben gehört u.a. das Verhandeln bundeseinheitlicher Arznei- und Hilfsmittelversorgungsverträge mit gesetzlichen Krankenkassen.

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