Wie Apotheken Patienten mit oralen Tumortherapeutika helfen können
Wie können Krebspatientinnen und Patienten bei ihrer Therapie mit oralen Tumortherapeutika optimal unterstützt werden? Und wie können Apotheken dabei bestmöglich unterstützen? Über diese Fragen diskutierten am Dienstag (16. September 2025) Expertinnen und Experten in der pharma-world auf der expopharm in Düsseldorf.
ABDA-Abteilungsleiterin Dr. Nina Griese-Mammen moderierte das Panel. Als Gäste begrüßte sie Kerstin Bornemann (Marien Apotheke in Göttingen), Prof. Dr. Kai Kolpatzik (Wort & Bild Verlag), Dr. Jelena Rosentreter (Aukamm-Apotheke) und Sabine Schöning (Adler-Apotheke am Klinikum in Gütersloh).
Zu Beginn stand die Frage im Raum: Wie steht es um die Gesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten? Laut Prof. Dr. Kai Kolpatzik verfügen mehr als 75 Prozent der erwachsenen Bevölkerung über eine geringe Gesundheitskompetenz, über ein Drittel hat insbesondere Schwierigkeiten beim Umgang mit Gesundheitsinformationen. Die Expertinnen und Experten waren sich einig: Orale Tumortherapeutika erfordern ein hohes Maß an Wissen und Eigenverantwortung. Viele Betroffene benötigen daher gezielte Unterstützung, um ihre Therapie sicher und wirksam umzusetzen.
Die pharmazeutische Dienstleistung (pDL) "Orale Antitumortherapie" wurde dabei als entscheidender Baustein hervorgehoben: Sie schafft Sicherheit, verbessert die Adhärenz und stärkt die Rolle der Apotheke im interprofessionellen Behandlungsteam. Praxisbeispiele zeigten eindrucksvoll, wie die pDL erfolgreich umgesetzt werden kann und welche Materialien dabei unterstützen. Die Erfahrung aus der Praxis lautete dabei eindeutig: Nicht zögern, sondern beginnen und einen spürbaren Mehrwert für Patientinnen und Patienten schaffen.
Besonders eindrucksvoll war der gemeinsame Bericht einer Patientin und ihrer Apothekerin. Erst durch die kontinuierliche Begleitung in ihrer Apotheke gewann die Patientin Vertrauen in die Therapie mit oralen Tumortherapeutika, lernte Nebenwirkungen besser zu erkennen und fühlte sich jederzeit gut aufgehoben. Die Apothekerin ergänzte, dass die pDL entscheidend dazu beitrug, Risiken zu minimieren und die Patientin in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken – ein starkes Beispiel für Vertrauen, Nähe und Orientierung durch pharmazeutische Betreuung in der Apotheke vor Ort.

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