Nachruf auf Klaus Stürzbecher

Mit großer Bestürzung und Trauer musste der Geschäftsführende Vorstand und die Geschäftsführung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. und vom Tod von Klaus Stürzbecher, ihrem Ehrenpräsidenten, erfahren. Auch die Vorstände der Bundesapothekerkammer (BAK) und des Deutschen Apothekerverbandes e.V. (DAV) sind tief betroffen. Der Apothekersohn Klaus Stürzbecher wurde am 23. September 1933 in Berlin geboren, der Stadt, der er seitdem treu geblieben war. Er studierte 1955-1958 an der Freien Universität Pharmazie und machte sich, zunächst als Pächter, in Berlin-Spandau selbständig. 1966 eröffnete er die Falken-Apotheke, deren jahrzehntelanger Inhaber er war und dort viele PKA, PTA und Famulanten ausbildete. Seine steile berufspolitische Karriere begann 1973 mit der Wahl zum Vorsitzenden des Berliner Apotheker-Vereins. Nur zwei Jahre später, 1975, wurde er in Personalunion auch mit großer Mehrheit zum Kammerpräsidenten gewählt. Berufspolitisch bereits erfahren wurde Klaus Stürzbecher 1981 ABDA-Vizepräsident. Nach dem Tod von Dr. Rolf Martin übernahm er nur wenige Monate später dessen Amt als Präsident der ABDA. Es folgten fast 16 Jahre in diesem Amt, welche in eine politisch hochbrisante Zeit fielen. Als Stichwort seien hier nur der Fall der Mauer und die Wiedervereinigung genannt. In Zeiten knapper werdender Mittel wurden von der Politik immer neue Sparmaßnahmen von den Apothekern gefordert. Viele Vorgaben konnte Stürzbecher mit viel Verhandlungsgeschick, Energie und Selbstbewusstsein verhindern. Dafür sind ihm alle Apothekerinnen und Apotheker, insbesondere die Mitgliedsorganisationen der ABDA, zu tiefem Dank verpflichtet. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Dr. Sabine Bergmann-Pohl, nannte Stürzbecher in ihrer Laudatio zum seinem 60. Geburtstag "Kanzler der Apotheker". Die schwierige Aufgabe, Präsident eines Interessenverbandes zu sein, habe er erfolgreich gemeistert, weil er "dem Gemeinwohl gedient habe". Während all der Jahre erlebte er immerhin acht Arbeits- und Gesundheitsminister, darunter Blüm und Seehofer. Immer wurde sein fairer Stil der politischen Auseinandersetzung hochgeschätzt. Für seine vielfältigen ehrenamtlichen Leistungen erhielt Stürzbecher hohe Auszeichnungen, zuletzt das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Überzeugen – das wollte und das konnte er immer. Die Unverzichtbarkeit des Heilberufs Apotheker und der Institution Apotheke für das deutsche Gesundheitswesen im Bewusstsein der Politik – immer im Interesse der Patienten als Garant für Sicherheit und Qualität – zu verankern, war als sein Wahlspruch zu bezeichnen. Als erster ABDA-Ehrenpräsident repräsentierte Stürzbecher nicht nur, sondern brachte seinen Erfahrungsschatz jahrelang in Sitzungen und Veranstaltungen engagiert ein.  Zwanzig  Jahre  lang  war  er  Mitglied  des  Aufsichtsrats  der  Apotheker-  und  Ärztebank.  Danachübernahm er 1999 bis zu seinem Tod den Vorsitz des Ehrensenats.Unser tief empfundenes Beileid gilt seiner Familie und seinen Freunden, bei denen er Unterstützung und Rückhalt erhielt und die ihm bei seinen vielfältigen Aktivitäten stets verständnisvoll zur Seite standen. Wir werden ihm allzeit ein ehrendes Andenken bewahren. (Friedemann Schmidt,  Präsident  der  ABDA  –  Bundesvereinigung  Deutscher  Apothekerverbände e.V. , Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes e.V.)

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