Startschuss für das E-Rezept

Ab sofort sind die Apotheken bundesweit in der Lage E-Rezepte anzunehmen. Nicht jeder Arzt ist zu Beginn dabei. Zunächst sind nur Praxen und Kliniken in der Region Westfalen-Lippe und Zahnärzte in Schleswig-Holstein bereit, die elektronische Verordnung auszustellen. Andere Bundesländer sollen nach und nach dazukommen. "Wer krank ist, wird in Zukunft nicht mehr in die Apotheke gehen müssen: Er kann den Zugang zu seinem E-Rezept digital an seine Apotheke vor Ort übermitteln und bekommt die Medikamente binnen weniger Stunden von einem Boten gebracht. Kundinnen und Kunden können Arzneimittel auch vorbestellen, um sie dann auf dem Weg nach Hause oder ins Büro abzuholen – samt wichtiger Hinweise zur Einnahme, zu Neben- und Wechselwirkungen. Chronisch Kranke können sich künftig innerhalb eines Quartals Folgerezepte per App zuschicken lassen und an die Apotheke übermitteln“, erklärte Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) in einer Pressemittelung. ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold meint, für die Patienten würde sich gar nicht so viel ändern. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Der Arzt stellt eine Diagnose und stellt ein Rezept aus. Normalerweise würde er dann einen Zettel bedrucken. Jetzt schickt er aber einen verschlüsselten digitalen Datensatz in ein virtuelles Schließfach auf einem Server. Dort lagert dann das Rezept und der Patient erhält vom Arzt einen Schlüssel in Gestalt eines QR-Codes für dieses Schließfach, mit dem er dann in die Apotheken gehen kann." Nach Angaben von Arnod bietet die neue Technologie viele  Vorteile: "Es ist zuallererst sehr sicher und deutlich fälschungssicherer als das Papierrezept. Außerdem entstehen dadurch eine ganze Reihe von digitalen Daten, die man in Echtzeit sehen kann. Man kann sehen, wann der Arzt die Verordnung ausgestellt hat und was die Apotheke den Patienten geliefert hat." Außerdem werde erkennbar, wie lang es gedauert hat, bis ein Patient das Rezept eingelöst hat und ob er alle Rezepte eingelöst hat. Das lasse Rückschlüsse auf den Versorgungsprozess zu. Man könne außerdem sehen, ob Lieferengpässe auftauchen. Arnold sagte: "Wir haben damit einen Schatz, der es uns möglich macht, die Therapie und die Versorgung zu verbessern." Mathias Arnold ist auch Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt. 

zurück zur Übersicht