Verlosung von Medikamenten: Mehr Transparenz gefordert

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hat sich im Interview mit dem MDR-Magazin "Hauptsache Gesund" für mehr Transparenz bei Medikamentenpreisen ausgesprochen. Anlass ist die Ankündigung des Pharmakonzerns Novartis, ein teures Medikament voraussichtlich hundertmal gratis abzugeben, um betroffenen Kindern eine Gentherapie zur Behandlung des vererbbaren Muskelschwunds (spinale Muskelatrophie oder SMA) zu ermöglichen. Für Friedmann Schmidt ist klar, dass Pharmakonzerne wie Novartis die hohen Preise für solche Medikamente besser begründen müssten. "Sie argumentieren, dass der Herstellungsprozess für solche Therapien komplex und schwierig sei. Das stimmt, aber es rechtfertigt aus meiner Sicht nicht so extrem hohe Preise", so der ABDA-Präsident. Gerade bei lebensentscheidenden Therapien müsse demnach die Kostenkalkulation des Herstellers rational nachvollziehbar sein. Ansonsten liegt seiner Meinung nach der Verdacht nahe, dass man eine unangemessen hohe Marge realisiere. Grundsätzlich sei es gut, dass zumindest einige Kinder in den Genuss der neuen Therapie kämen. "Aus fachlicher Sicht ist es richtig, dass das Medikament in der Praxis angewendet wird. So kann man Erfahrungen und Daten sammeln und für die Zukunft den Einsatz der Medikamente optimal planen", so Friedemann Schmidt.

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