Minusgeschäft PoC-PCR-Tests

Mit ansteigenden Infektionszahlen werden PCR-Tests und Laborkapazitäten knapp. Die Gesundheitsminister der Länder planen, den Empfängerkreis stark zu begrenzen. Bei der Redaktion der "BILD" hat man registriert, dass die Apotheker Krise können. Und so wollten die Journalisten wissen, warum die Apotheken nicht flächendeckend Poc-PCR-Tests anbieten? "Seit einer Änderung der Corona-Testverordnung vor einigen Wochen dürfen nämlich auch Apotheken sogenannte PoC-PCR-Tests durchführen", heißt es in dem Artikel und weiter: "30 Euro Vergütung erhält ein Apotheker für die Durchführung eines PCR-Tests." Viel zu wenig, findet der Deutsche Apothekerverband (DAV). Das Geld decke noch nicht einmal die Kosten für das Material - und zwar ohne die Beschaffungskosten für ein entsprechendes Testgerät sowie Personalkosten. "Ich kenne bislang keinen Kollegen, der das macht. Pro Test zahlen wir mindestens zehn Euro drauf“, sagte DAV-Vorstandsmitglied Tatjana Zambo der "BILD". Dabei könnten bei entsprechender Vergütung die PCR-Testkapazitäten schnell enorm erhöht werden. "Die Lieferzeiten für die Geräte sind etwa zehn Tage – dann kann man loslegen“, so Zambo. "Ich verstehe das nicht. Wir sehen, dass die Labore an Kapazitätsgrenzen kommen und nutzen diese Möglichkeiten nicht.“ Rechtlich unterscheidet sich der PoC-PCR-Test nicht vom Labor-PCR. "Die Tests sind weltweit anerkannt“, so Zambo. Weiterer Vorteil: Das Ergebnis liegt nach 30 Minuten vor. „Man entlastet ja das System, wenn man schnell weiß, ob ein Arbeitnehmer infiziert ist oder nicht“, fügte Zambo hinzu. Noch einige Zahlen: Für Testkit und Schutzkleidung allein zahlt ein Apotheker 35 Euro. Pro Charge Testkits benötigt er zusätzlich zwei Kits zur Überprüfung des Gerätes (Validierung), schreibt die "BILD": Hinzukommen die Anschaffungskosten für das Gerät, die je nach Hersteller entweder bei 2.500 oder 15.000 Euro liegen, und die Personalkosten. Apotheken, die COVID-19-Schnelltests anbeiten, finden die Patientinnen und Patienten auf dem bundesweiten Verbraucherportal www.mein-apothekenmanager.de.

zurück zur Übersicht