Lieferengpässe: Neuer Beirat zusammengekommen

In der Corona-Pandemie haben einige Patienten versucht, an mehr als genügend Arzneimittel zu kommen. Die Politik will, dass die Hamsterkäufe nicht mehr vorkommen, weil Lieferengpässe dadurch verschärft werden. Bereits vor der COVID-19-Pandemie waren Lieferengpässe bei Arzneimitteln in deutschen Apotheken ein allzu bekanntes Phänomen. Die Gründe reichen vom Ausfall von Produktionsanlagen bis zu den Rabattverträgen zwischen Kassen und Herstellern. Um die Problematik anzugehen, hatte der Bundestag im Februar mit dem Faire-Kassenwettbewerb-Gesetz (GKV-FKG) reagiert. Der Gesetzgeber richtete einen Beirat beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ein. Der Beirat ist im Arzneimittelgesetz etabliert und ersetzt den bisherigen „Jour Fixe“ und die Aufgabe ist es, die Versorgungslage mit Arzneimitteln, die zur Anwendung bei Menschen bestimmt sind, kontinuierlich zu beobachten und zu bewerten. Hierzu gehört insbesondere die Unterstützung der Bundesoberbehörden bei der Bewertung der Versorgungsrelevanz eines Lieferengpasses unter Berücksichtigung möglicher bestehender Therapiealternativen sowie die Ausarbeitung von Empfehlungen zur Verbesserung der Versorgungssituation. In dem Gremium sind die ABDA und die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) institutionell vertreten. Bei der gestrigen konstituierenden Sitzung in Form einer Webkonferenz waren Prof. Dr. Martin Schulz und Dr. André Said dabei. Der Tagesordnung zufolge ging es sowohl um die aktuelle Arzneimittelpolitik als auch um organisatorische Fragen, wie den Entwurf einer Geschäftsordnung. Neben der Apothekerschaft haben unter anderem auch Vertreter der Ärzte, der Kassen und der Patienten teilgenommen.

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