Laumann zeigt Verständnis für Honorarforderungen

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat Verständnis für die Honorarforderungen der Apothekerinnen und Apotheker bei der Bewältigung der Lieferengpässe von Arzneimitteln. "Da liege ich auch ein bisschen über Kreuz mit meinem Kollegen in Berlin, der sagt: 'Ja, gut dann geben wir den Apotheken pro Rezept 50 Cent mehr'", sagte Laumann am Dienstag in Düsseldorf auf einer Pressekonferenz der Apothekerkammern Westfalen-Lippe und Nordrhein. Für den CDU-Politiker kann die Bundespolitik in der Honorarfrage mehr tun. Laumann: "Das müssen wir glaube ich einsehen, dass das die Apotheken nicht einfach als Serviceleistung in diesem Umfang machen können."

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening forderte auf der Pressekonferenz erneut eine wirtschaftliche Stärkung der Apotheken vor Ort. "Zum einen durch eine Anhebung des Apothekenhonorars, zum anderen durch den Verzicht auf Sparmaßnahmen", sagte Overwiening und machte in diesem Zusammenhang auch auf die gestiegenen Betriebskosten durch die "digitale Aufrüstung" aufmerksam. Die Apotheken seien "Pioniere" im Digitalbereich, es gebe von der Politik aber keinen finanziellen Ausgleich dafür, so die ABDA-Präsidentin, die auch AKWL-Präsidentin ist. Als Beispiel nannte sie das EU-Fälschungsschutzsystem securpharm.

Auf der Pressekonferenz wurde eine Zukunftsstudie der Apothekerkammern Westfalen-Lippe und Nordrhein in Zusammenarbeit mit dem Institut für Handelsforschung Köln (IfH) vorgestellt. Die Studie stellt ein hohes Fachkräftedefizit bei Apothekerinnen und Apothekern fest. Außerdem kommt sie zu dem Ergebnis, dass eine hohe Nachfolgeproblematik bei der Übernahme bestehender Apotheken bestehe.

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