Hoffmann und Hubmann im DAZ-Interview

Wie sieht es mit der Vergütung aus? Welchen Wert hat die Freiberuflichkeit? Die Chefredaktion der "Deutsche Apotheker Zeitung" sprach darüber dem Präsidenten der Bundesapothekerkammer, Dr. Armin Hoffmann, und dem Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbandes, Dr. Hans-Peter Hubmann, am Rande des diesjährigen pharmacon in Schladming.

Die Aufgabe des DAV sei es, dafür zu sorgen, dass neue Aufgaben wirklich zum Ertrag der Apotheke beisteuern, sagte Hubmann. Denn: "Die klassische Mischkalkulation, wie es sie früher gab, also dass die Abgabe von Arzneimitteln quasi andere Aufgaben supplementiert, das ist durch die jahrzehntelang ausgebliebene Dynamisierung des Honorars schlicht und einfach unmöglich geworden." Hoffmann sprach von einem notwendigen "Realitätscheck" in diesem Zusammenhang – "nicht, dass wir am Ende ein goldenes Wolkenkuckucksheim entwickeln, das dann nur ein Bruchteil der Apotheken umsetzen kann."

Für die Freiberuflichkeit sieht Hubmann viele Gründe. "Beim Joghurt kann ich selbst entscheiden, ob und wenn ja, welche Marke ich kaufe. Bei Arzneimitteln geht das nicht. Es ist eben kein Konsumgut!" Immer wieder begreiflich zu machen, dass Rezeptpflicht und Apothekenpflicht wertvoll sind, sei eine wichtige Aufgabe. "Sie schützen uns vor vielen Missbräuchen, weil das Internet zu einer Trivialisierung von Arzneimitteln führt." Diese Gefahr sieht auch Hoffmann. Arzneimittel seien eben keine Wirtschaftsgüter, die man kaufe, weil man das wolle, sondern weil man sie brauche. Daraus folge der staatliche Auftrag des Apothekers, der die Patienten ja nicht nur bei der Abgabe berate, sondern auch darüber hinaus begleite.

BAK-Präsident Hoffmann appellierte an die Apothekerschaft, sich immer wieder klarzumachen, welch wichtige Rolle sie spielen und welchen Beruf sie haben. "Der Apotheker ist ein Naturwissenschaftler mit Schnittmengen zur Medizin. Und mit genau dieser Expertise muss er die Menschen begleiten." Hubmann gab zu bedenken, dass sich der Beruf bei allen notwendigen Veränderungen auch auf das besinnen müsse, was gut ist. "Wir sollten Dinge, die sich absolut bewährt haben, nicht leichtsinnig über Bord werfen, sondern bestehende Strukturen erhalten, stärken und wo nötig weiterentwickeln."

Das Gespräch mit der "Deutsche Apotheker Zeitung" wurde am 22. Januar 2025 geführt und am 31. Januar 2025 veröffentlicht.

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