Herstellung einer fertigen Glukose-Lösung

In der „diabetes zeitung“ (27.11.2020) ist ein Artikel über die Herstellung der beim oralen Glukose-Toleranztest (oGTT) zu verwendenden Glukoselösung erschienen. Einer der Autoren ist Apotheker Manfred Krüger, der unter anderem Mitbegründer der Kommission Apotheker in der Diabetologie in der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und Vertreter der Bundesapothekerkammer (BAK) in dieser Kommission ist. Der andere Autor ist Kommissionsvertreter Prof. Dr. Lutz Heinemann von der Kommission Labordiagnostik in der Diabetologie der DDG & Deutschen Vereinten Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL). Der Vertrieb des letzten Fertigarzneimittels mit Einzelzulassung in Deutschland ist eingestellt. Nun gelte es „eine sichere Versorgung mit einer qualitätsgesicherten Glukose-Lösung dringend sicherzustellen“, schreiben die beiden Experten und sprechen sich für gebrauchsfertige Lösungen aus. Pulver zum Anfertigen einer Lösung kommen für Krüger und Heinemann nicht in Frage. Kernprobleme seien zum Beispiel die „Löslichkeit und Stabilität“ nur bei definierter Temperatur oder die „Bedeutung der richtigen Wassermenge zum Auflösen“, so die beiden Kommissionsmitglieder. Für die Patientinnen und Patienten sollte es keine „Pulverabenteuer“ geben, fordern sie deutlich. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Anpassung der Standartzulassungsmonographie durch das DAC/NRF (Deutscher Arzneimittel-Codex/Neues Rezeptur-Formularium) erfolgt ist, sodass eine standardisierte Herstellung dieser Glukose-Lösung in Apotheken nach dieser neuen Vorschrift bundesweit möglich sei. Eine bundeseinheitliche Regelung zur Erstattung durch alle Krankenkassen müsse angestrebt werden, fordern beide Autoren. Die Krankenkassen sollten die Kosten für die vorgeschlagene Fertiglösung übernehmen, damit die Qualität des diagnostischen Tests gesichert sei.

zurück zur Übersicht