Hallo Apotheke? - Münzfernsprecher werden abgeschaltet

Früher waren sie gelb, dann pink. In Deutschland endet heute nach 142 Jahren die Ära der Münzfernsprecher. Jahrzehntelang haben Patieninnen und Patienten von dort aus auch die Vor-Ort-Apotheken angerufen. Manchmal dabei ins Telefonbuch geguckt, in der Hoffnung die Seiten mit dem "A" wie "Apotheke" sind nicht herausgerissen worden. Nach der Wahl und einem lauten Tuten folgten Fragen wie "Wie lange haben Sie heute geöffnet?" oder "Haben sie mein Medikament da?" Heute hat das Smartphone die Telefonzelle überflüssig gemacht. Wie die Telekom mitteilte, werden im Laufe des Tages die letzten etwa 12.000 Apparate deaktiviert. Ab Ende Januar würden dann auch alle öffentlichen Telefonhäuschen oder -säulen stillgelegt, in denen noch mit Telefonkarten bezahlt werden könne. Und die Patientinnen und Patienten? Die haben die Telefonnummer ihrer Vor-Ort-Apotheke natürlich im Smartphone abgespeichert oder "googeln" die Nummer. Apotheken sind per Telefon oder Email gelegentlich auch per WhatsApp erreichbar, eine Homepage gibt es auch. Um mit Ärztinnen und Ärzten kommunizieren zu können, haben Apotheken meistens auch noch Fax in der Ecke zu stehen. Jede Nacht, jedes Wochenende und an allen Feiertagen leisten in ganz Deutschland Apotheken rund um die Uhr Notdienst. Auskunft über alle Apotheken in der Nähe gibt es auf mehreren digitalen Wegen. Der Umstieg von Papierrezepten auf elektronische Verordnungen (E-Rezept) von Patientinnen und Patienten stockt aktuell zwar aus Datenschutzgründen, wird in der Zukunft aber Realität werden. Und was passiert mit dem Telefonzellen? Einige ausrangierte Häuser stehen manchmal auch in der Nähe der Vor-Ort-Apotheken. Als Bücherschrank.

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