E-Rezept: Pilotprojekt in Berlin und Brandenburg öffnet Registrierungsportal für Apotheken

Auf der Webseite www.mein-apothekenportal.de können sich interessierte Apothekeninhaber aus Berlin und Brandenburg ab sofort für die Teilnahme am E-Rezept-Pilotprojekt des Berliner Apothekervereins (BAV) und des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) registrieren. Damit startet die Phase II des vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Modellvorhabens für eine innovative und praktikable E-Rezept-Lösung in der Zukunftsregion Digitale Gesundheit (ZDG). Mit der Ausweitung von Berlin auf Brandenburg sollen jeweils knapp 100 Ärzte und Apotheken sowie mehrere Krankenkassen einbezogen werden. In der seit Ende 2019 laufenden Phase I wurden in kleinerem Rahmen schon rund 100 E-Rezepte in Berlin ausgestellt.

Seit 2019 haben bundesweit mehr als 12.000 Apothekeninhaber auf dem Portal www.dav-app.de ihr Interesse gezeigt, eine Patienten-App des DAV zur Übertragung und Verwaltung von E-Rezepten zu unterstützen. Das Registrierungsportal für das Pilotprojekt geht nun einen Schritt weiter: Auf www.mein-apothekenportal.de können sich die selbständigen Apotheker in Berlin und Brandenburg mit ihren vollständigen Kontaktdaten und weiteren Angaben zu den Leistungen ihrer Apotheke registrieren und diese später auch selbst verwalten. Diese Informationen werden in der Patienten-App des DAV angezeigt und helfen den Patienten bei der Suche nach einer Apotheke, die besondere Dienstleistungen oder bestimmte Fremdsprachen anbietet. Mit www.mein-apothekenportal.de und der Patienten-App des DAV wird im Pilotprojekt eine Lösung entwickelt und erprobt, die perspektivisch – um zusätzliche Anwendungen, Angebote und Funktionen erweitert – allen Apotheken zur Verfügung gestellt werden kann.

Nachdem laut Patientendatenschutzgesetz (PDSG) die gematik GmbH eine bundeseinheitliche, wettbewerbsneutrale und kostenfreie E-Rezept-App mit Basisfunktionen entwickeln soll, richtet der DAV im Pilotprojekt seinen Fokus nun verstärkt auf zusätzliche Service-Funktionen für Apotheken und Patienten. So soll neben einer Verfügbarkeitsanfrage für das verordnete Arzneimittel eine zusätzliche Dialogfunktion zwischen Patient und Apotheke zur Verfügung stehen. Dazu gehört auch die Fernübertragung von E-Rezepten, die – gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie – auch ohne direkten Kontakt zwischen Arzt und Patient in der Arztpraxis funktionieren muss. Auch die Versorgung von Pflegebedürftigen in Pflegeeinrichtungen soll im Pilotprojekt erprobt werden.

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