Blaue Hand: Wie bekannt ist das Schulungsmaterial in Apotheken?

Fünf Jahre nach Einführung der Blauen Hand wollte die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker wissen, wie bekannt das Schulungsmaterial in Apotheken ist. Anfang des vergangenen Jahres wurde deshalb eine Umfrage unter den mehr als 400 Referenzapotheken durchgeführt. Mitgemacht haben 373 öffentliche und 32 Krankenhausapotheken. Die Ergebnisse sind vor wenigen Wochen im Fachjournal "Medicine" veröffentlicht worden. Die Autoren sind André Said, Leonard Freudewald, Natalie Parrau, Matthias Ganso und Prof. Dr. Martin Schulz. Das Resultat kann sich sehen lassen: 86 Prozent der öffentlichen Apotheken und alle Krankenhausapotheken gaben an, dass ihnen das Blaue-Hand-Material grundsätzlich bekannt sei. 77 Prozent der öffentlichen und 59 Prozent der Klinikapotheken halten das angebotene Material zudem für geeignet, um Anwendungsrisiken zu minimieren. 65 Prozent der öffentlichen und 53 Prozent der Krankenhauspharmazeuten ließen wissen, die Patienten bzw. die Ärzte und das Pflegepersonal über vorliegendes Blaue-Hand-Material zu informieren. Dabei merkten einige Krankenhausapotheker an, dass sie keinen oder zu wenig Kontakt mit Patienten zur effektiven Einbindung entsprechender Schulungsmaterialien hätten. "Die Mehrheit der befragten Apothekerinnen und Apotheker findet Schulungsmaterial sinnvoll und geeignet, um Risiken für den Patienten zu reduzieren. Aus Apothekersicht sind die Informationen klar und verständlich, allerdings könnten sie kürzer und komprimierter sein", sagte Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) im Gespräch mit der "Pharmazeutischen Zeitung", die in der Ausgabe 15/21 ausführlich in einem Artikel darüber berichtet. Ein Ziel soll es weiter sein, auch Apotheken zu erreichen, die das Blaue-Hand-Material noch gar nicht kennen oder aktiv nutzen. "Wir werden es als AMK immer wieder ansprechen, zudem sollte es stärker bei Fort- und Weiterbildungen berücksichtigt werden", so Schulz. Die meisten Apotheken bekommen das Blaue-Hand-Material per Post, viele auch per E-Mail, zum Teil hängt es auch in Form von Patientenkarten direkt am Umkarton des Arzneimittels an. In Zukunft soll das Material umfassend in die Apothekensoftware integriert werden. Unter "Links" kommen Sie direkt zum Artikel der AMK im Fachjournal "Medicine" und zum PZ-Artikel von Daniela Hüttemann.

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