ABDA-Präsident zieht Bilanz nach 100 Tagen
Nach 100 Tagen im Amt fällt die Bilanz von ABDA-Präsident Thomas Preis positiv aus. "Im Koalitionsvertrag sind die Apotheken zum ersten Mal mit einem eigenen Kapitel erwähnt worden. Sie sind damit in der Gesundheitspolitik angekommen. Das ist auch ein wichtiges Zeichen für die Menschen in Deutschland. Denn das Apothekensterben muss endlich beendet werden", sagte Preis in einem Interview mit der "Deutsche Apotheker Zeitung" (7. Mai).
"Am selben Tag wie unser Positionspapier ist der Koalitionsvertrag veröffentlicht worden, in den die Ergebnisse der Arbeitsgruppen bezogen auf die Apotheken eins zu eins übernommen wurden", so der ABDA-Präsident. "Themen wie zum Beispiel Präventionsleistungen durch die Apothekerinnen und Apotheker und der Ausbau des Heilberufes stehen ebenso im Mittelpunkt wie unsere dringend notwendige Honorarerhöhung. Deshalb werden wir jetzt in die Diskussion mit der Politik eintreten, um das so schnell es geht umzusetzen", fügte er hinzu. Der ABDA-Präsident erwähnte in diesem Zusammenhang auch die pharmazeutischen Dienstleistungen, die kontinuierlich mehr werden. Preis: "Sie werden zwar nicht in dem Ausmaß erbracht, wie man es vielleicht erwartet hatte. Aber man kann jetzt schon sagen, dass sie ein Erfolgskonzept sind."
Preis liegt viel an einer guten Kommunikation mit der Politik. "Wir brauchen nach dreieinhalb Jahren schlechter Gesundheitspolitik jetzt endlich einen Neustart und einen neuen Stil der Kommunikation mit uns Apothekerinnen und Apothekern", sagte er. "Bei entsprechender Honorierung kann die Politik davon ausgehen, dass Apotheken mehr Verantwortung übernehmen."
Angesprochen auf das Positionspapier "In eine gesunde Zukunft mit den Apotheken", sagte Preis: "Wichtig ist, dass wir erst einmal grundsätzlich besser bezahlt werden für unsere Kernkompetenz, die Arzneimittelversorgung. Dann können wir uns gestärkt anderen Kompetenzfeldern widmen. Aber aufgrund der demografischen Entwicklung wären zusätzliche Gesundheitsleistungen der Apotheken für die Menschen in Deutschland unabdingbar. Das sehen wir in vielen anderen Ländern, die da schon weiter sind als wir hier in Deutschland."
Der ABDA-Präsident blickt nach vorne: "Ich zähle die Tage gar nicht nach. Bei unserer Arbeit schauen der Vorstand und ich persönlich immer von Tag zu Tag. Im politischen Berlin ist sehr viel Bewegung, und wir sind gespannt auf die nächsten Entwicklungen." Preis ist seit 16. Januar 2025 im Amt.