"Ausschleichen" von Medikamenten

ABDA-Vorstandsmitglied Wolfgang Pfeil hat sich in einem Interview mit der „Neue Apotheken Illustrierte“ (Ausgabe 01.05.) über den richtigen Zeitpunkt für ein Ende von Arzneimitteltherapien geäußert. "Grundsätzlich sollte man bei allen rezeptpflichtigen Medikamenten vor dem Absetzen mit seinen Arzt oder Apotheker sprechen. Jeder Apotheker berät gerne zu Fragen rund um die Arzneimitteltherapie", gibt Pfeil den Patienten als Rat mit auf dem Weg. Eine zu schnelle Beendigung der Einnahme kann nämlich Folgen haben. Pfeil erklärt: "Das kommt natürlich auf das jeweilige Medikament und die Erkrankung an. Ein gutes Beispiel ist das Absetzen von Kortison." Kortison sei ein Hormon, dass der Körper selbst in der Nebenniere herstelle. "Bei Krankheiten wie Rheuma wird Kortison oft über längere Zeit täglich eingenommen. Setzt man die Tabletten nun von einem auf den anderen Tag ab, springt die körpereigene Produktion nicht sofort wieder an", so Apotheker Pfeil. Deshalb würden Ärzte die Dosis "ausschleichen", also nach und nach über einige Wochen reduzieren. Bei rezeptpflichtigen Medikamenten sollte man gleich nach der ersten Verordnung in der Arztpraxis oder bei der ersten Packung in der Apotheke nachfragen, wie lange man das Medikament einnehmen solle.

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