Norwegen: Apotheken verringern Kosten im Gesundheitswesen

Im Auftrag des norwegischen Apothekerverbandes hat das norwegische Forschungs- und Beratungsunternehmen Vista Analyse die Rolle der Apotheken im Gesundheitswesen untersucht. Der Bericht betrachtet unter anderem die sozio-ökonomische Wertschöpfung der Apotheken für das Gesundheitswesen, sowie den Effekt von wirtschaftlichen Regulierungen im Apothekensektor auf ebendiese.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Apotheken eine gesellschaftliche Funktion darstellen, auf die sowohl die Industrie als auch die Gesellschaft angewiesen ist. Der sozio-ökonomische Wert der Apothekenleistungen hängt von der Behandlungswirkung der Arzneimittel ab. Kommt ein neues und wirksames Arzneimittel auf den Markt, erhöht sich die sozio-ökonomische Wertschöpfung der Apotheke, indem diese dem Patienten das Arzneimittel zur Verfügung stellt. Der Umsatz mit Arzneimitteln belief sich im Jahr 2021 auf 24,5 Milliarden norwegische Kronen ohne MwSt. (ungefähr 2,16 Milliarden Euro). Demnach beziffert der Bericht den sozio-ökonomischen Bruttonutzen der Apotheken im Jahr 2021 auf mindestens 24 Milliarden norwegische Kronen (ungefähr 2,12 Milliarden Euro) – was die Bedeutung der Rolle der Apotheken im Gesundheitswesen hervorhebt.

Durch Beratung und Aufklärung bei der Arzneimittelabgabe tragen Apotheken dazu bei, gute Behandlungseffekte zu erzielen und das Risiko schwerer Nebenwirkungen und Kosten in anderen Bereichen des Gesundheitswesens zu verringern. Die wirtschaftliche Regulierung des Apothekenhonorars wirkt sich negativ auf die Flächendeckung der Apotheken und somit auf die Informations- und Beratungsleistungen der Patienten und die Entwicklung weiterer gesundheitsbezogener Dienstleistungen aus.

Insgesamt schlussfolgert Vista, dass die Wertschöpfung von Apotheken sehr groß ist, weil Apotheken einen wesentlichen Faktor für die Realisierung einer Arzneimittelbehandlung darstellen: Apotheken stellen sicher, dass Patienten einen Zugang zu den richtigen Arzneimitteln erhalten. Allerdings ist der gesundheitliche Gesamteffekt schwierig abzuschätzen.

(aus: "Pharmapolitik International" Nr. 10/2023, Autorin: Nina Zech/Referentin Arzneimittelmärkte).