Niederlande: Beschränkung bei der Ausgabe von Jodtabletten

Auch die Behörden in den Niederlanden machen darauf aufmerksam, dass das Hamstern von Jodtabletten nutzlos ist. Das niederländische Gesundheitsministerium hat darum gebeten, Patienten in Apotheken nur jeweils eine Packung Jod-Tabletten auszugeben. Dies verkündete das Ministerium, nachdem Berichte nach einer erhöhten Nachfrage nach Jod-Tabletten in Apotheken bekannt wurden. Weiter gebe es dem Ministerium zufolge keinen aktuellen Grund zur Einnahme von Jodtabletten. Auch in anderen europäischen Ländern, etwa in Dänemark oder Frankreich, wurde eine erhöhte Nachfrage nach Jod-Tabletten beobachtet. Aus Angst vor einem nuklearen Zwischenfall ist seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine die Nachfrage nach Jodtabletten auch in Deutschland gestiegen. Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker, Prof. Dr. Martin Schulz, hatte schon vor kurzem darauf hingewiesen, dass es  nichts bringe, vorsorglich, aus Angst vor einem möglichen Vorfall, die Tabletten zu schlucken. Schulz: "Werden die Tabletten zu spät eingenommen, kann sich schon radioaktives Jod in der Schilddrüse eingelagert haben. Wird das Kaliumiodid zu früh eingenommen, kann es schon wieder ausgeschieden worden sein, wenn das radioaktive Ereignis eintritt." (Teilweise aus "Pharmapolitik International Nr. 05/2022")