Hoffmann, Hubmann, Saar: Bund soll Koalitionsvertrag umsetzen
Mehrere Verbands- und Kammervertreter der Apothekerschaft haben eine schnelle Umsetzung des Koalitionsvertrags gefordert. Dieser sieht unter anderem eine Anhebung der Vergütung für rezeptpflichtige Arzneimittel von aktuell 8,35 Euro auf 9,50 Euro vor.
"Diese Maßnahme ist längst überfällig. In den vergangenen 20 Jahren hat sich an der Stelle kaum etwas getan. Die einzige minimale Anpassung ist inzwischen 12 Jahre her. Seitdem sind jedoch Lebenshaltungs-, Betriebs- und insbesondere Personalkosten massiv gestiegen", sagte der BAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann auf der Mitgliederversammlung des Bayerischen Apothekerverbandes (9. Juli 2025) in Nürnberg.
"Wir vertrauen auf Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, dass sie sich des Themas annimmt und die Anpassung der Vergütung mit Tatkraft angeht, so wie im Koalitionsvertrag vorgesehen", so Hubmann, der auch den Deutschen Apothekerverband (DAV) als Vorsitzender leitet. Die Anpassung der Vergütung sowie weitere Maßnahmen, wie die Zulassung von Skonti bei der Großhandelsrechnung, ließen sich unkompliziert und zügig umsetzen. Hierfür bedürfe es keiner langwierigen Gesetzesänderung mit allen dazugehörigen Schritten. Beides ließe sich rasch per Verordnung ändern.
Auch die Apothekerkammer Nordrhein sieht im Hinblick auf den Koalitionsvertrag Handlungsbedarf: “Viele der dort formulierten Vorgaben gehen in die richtige Richtung”, erklärte Kammerchef Dr. Armin Hoffmann, der zugleich Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK) ist. Insbesondere die geplante Anhebung des Apothekenfixums, die Abschaffung von Nullretaxationen aus formalen Gründen und die Rücknahme des Skonti-Verbots seien zentrale Schritte, um Apotheken wieder handlungsfähig zu machen. “Der Koalitionsvertrag liefert das richtige Fundament – jetzt braucht es Tempo, damit nicht weitere Apotheken schließen müssen, bevor die Hilfen wirken”, so Hoffmann in einer Pressemitteilung der Kammer (4. Juli 2025), über die auch die "Rheinische Post" (9. Juli 2025) berichtet.
Die Apothekerkammer des Saarlandes appellierte an die Bundesregierung, die Vergütung für rezeptpflichtige Arzneimittel zügig auf 9,50 Euro anzuheben. Nach zwölf Jahren ohne Erhöhung sei dies zwar kurzfristig gut, werde aber durch den steigenden Mindestlohn aufgefressen, so Kammerpräsident Manfred Saar auf "tagesschau.de" (9. Juli 2025). "Das heißt, wir brauchen darüber hinaus tatsächlich noch eine nachhaltige, dauerhafte Erhöhung unseres Honorars", forderte er.