Heidenblut: "Das Honorar muss steigen!"

Der SPD-Gesundheitsexperte Dirk Heidenblut hat sich für ein höheres Apothekenhonorar ausgesprochen. "Honorar-Umverteilungen reichen nicht, schon gar nicht, wenn sie zu Kürzungen führen“, sagte Heidenblut nach Angaben des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) bei einem Offizinbesuch in Bottrop. "Es muss mehr Geld in das System", so der SPD-Bundestagsabgeordnete, der auch Mitglied des Gesundheitsausschusses ist. Zugleich will Heidenblut die Apotheken bei der Beteiligung in Präventionsfragen, beim Impfen und in vielen anderen Feldern stärken. "Das Honorar muss steigen – und zwar so, dass überall im Land Apotheken auch für ältere Menschen in erreichbarer Nähe bewahrt werden können".

Karima Ballout, Vorstandsmitglied des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL), hatte mit Heidenblut über die Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums gesprochen. Sie berichtete, dass es noch 17 Apotheken in Bottrop gebe. Doch es sei jetzt schon absehbar, dass es noch weniger werden. "Wenn die Zahl nur auf 15 zurückgeht – und das ist noch vorsichtig geschätzt – muss eine Apotheke hier durchschnittlich 7.800 Patienten versorgen. Dann werden sich Schlangen bilden“, so Ballout. Für Impfungen und Vorsorgeleistungen bleibe dann keine Zeit mehr. Scharf kritisierte sie auch das Vorhaben des Ministers, dass künftig nicht mehr in jeder Apotheke ein Apotheker vor Ort sein müsse. "Seine Pläne werden für die Patienten Leistungskürzungen zur Folge haben“, so Ballout.