Evidenz bei pflanzlichen Arzneimitteln

Viele pflanzliche Arzneimittel gehören zur naturwissenschaftlichen „Schulmedizin“. Ihr einziger, aber ausschlaggebender Unterschied: Für ihre Wirkung ist – anders als bei vielen synthetisch hergestellten Medikamenten - nicht ein einzelner Wirkstoff, sondern ein Vielstoffgemisch pflanzlichen Ursprungs verantwortlich. Zur Evidenz-basierten Phytotherapie bei Atemwegserkrankungen informierte beim Fortbildungskongress pharmacon in Meran Prof. Dr. Robert Fürst. Der Apotheker ist Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesapothekerkammer.

Die Evidenz-basierte Pharmazie hat drei Säulen: Neben der praktischen, klinischen Erfahrung des Apothekers / der Apothekerin und dem Wunsch des Patienten bzw. der Patientin ist die dritte Säule die angemessene wissenschaftliche Datengrundlage. Grundlage dafür sind die bestmöglichen aktuell verfügbaren Daten, die durch eine systematische Literaturrecherche und deren kritische Bewertung gefunden werden.

Die Selbstmedikation spielt bei Atemwegserkrankungen eine große Rolle: Rund 40 Prozent der Packungen, die in der Selbstmedikation mit pflanzlichen Arzneimitteln abgegeben werden, entfallen auf dieses Indikationsgebiet. Entsprechend wichtig ist die Beratung durch die Apothekenteams.

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