Benkert fordert ‚Beinfreiheit‘ bei Versorgung mit Arzneimitteln

Pharmacon Meran

Die Apothekerschaft fordert eine möglichst unbürokratische Arzneimittelversorgung. Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, sagte gestern bei der Eröffnung des Fortbildungskongresses pharmacon: „Wir brauchen pharmazeutische ‚Beinfreiheit‘ – bei gleichzeitiger Therapiehoheit des Arztes oder der Ärztin. Wir wollen die Patientinnen und Patienten trotz Lieferschwierigkeiten schnell und unbürokratisch mit alternativen gleichwertigen Arzneimitteln versorgen können. Es ist für mich völlig indiskutabel, wenn wir erst zwei unterschiedliche Verfügbarkeitsanfragen bei Großhandlungen mit entsprechender Dokumentation starten müssen, bevor wir endlich dem Patienten ein alternatives Präparat abgeben können. Nein, wir benötigen ausreichend Freiheit, um die Patienten effizient versorgen zu können. Jeder vermeidbare Aufwand sollte auch vermieden werden!“

Benkert forderte weiterhin eine bessere Vergütung der Apotheken: „Die Apotheken haben einen staatlichen Versorgungsauftrag. Dieser bedingt aber, dass der Staat uns angemessen für diese unsere Leistung honoriert. Deshalb muss das Honorar dringend angehoben werden. Seit Jahren wird Geld aus dem System der Arzneimittelversorgung gezogen. Die Apotheken leisten viel mehr als nur Logistik. Das ‚Kümmern‘ um die Patientinnen und Patienten mit ihrer Medikation ist weder standardisierbar noch skalierbar. Dies ist eine persönliche, dem Wohl des Einzelnen und damit dem Gemeinwohl verpflichtete höchstqualifizierte Leistung des Apothekers und der Apothekerin und des Apothekenteams. Es ist selbstredend, und es ist höchste Zeit, dass diese Leistung auch angemessen vergütet wird, dass das Honorar entsprechend angepasst wird.

Benkert zeigte Sympathie für den Protesttag der Apotheken am 14. Juni, der von den Apothekerverbänden initiiert wird. „Was die Politik anderen zugesteht ‒ eine Kompensation für steigende Kosten und eine Teilhabe an der wirtschaftlichen Entwicklung ‒ das muss auch für die Apotheken gelten!“

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