Apothekenproteste in Westdeutschland – Vorbereitungen laufen

Die Proteste gehen weiter: Am kommenden Mittwoch (15.11.) werden Apotheken im Westen Deutschlands für einen Tag aus Protest geschlossen. Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Apotheken in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland demonstrieren zudem bei einer zentralen Kundgebung in Dortmund. Die Versorgung der Bevölkerung wird über die Notdienst-Apotheken sichergestellt.

Die Kundgebung in Dortmund wird mit einem Pressegespräch beginnen, an dem auch ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening teilnimmt. Außerdem werden auf dem Podium Lars Rettstadt (Vorsitzender Hausärzteverband Westfalen-Lippe), Dr. Volker Schrage (stellv. Vorstandsvorsitzender Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe), Andreas May (Bundesvorstand Adexa) und Thomas Rochell (Vorsitzender Apothekerverband Westfalen-Lippe) den Medienvertreterinnen und -vertreter als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Anschließend startet die Kundgebung vor dem "Dortmunder U" um 12 Uhr. Erwartet wird dort dann auch die Patientenbeauftragte des Landes NRW, Claudia Middendorf. Im Anschluss ziehen die Teilnehmer in einem Protestmarsch durch die Stadt bis zu den Westfalenhallen.

Die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Ursula Funke, geht von einer hohen Beteiligung am Protesttag aus. "Die Situation in unseren Apotheken ist angespannt wie nie, die Schließungswelle der Apotheken schreitet voran", so Funke in einem Rundschreiben an die Mitglieder der Kammer. "Unser Apothekenwesen, das die Menschen brauchen und wollen, muss unterstützt und weiterentwickelt werden: Das geht nur mit einer Anpassung unseres Honorars", stellt die Kammerpräsidentin klar. Sprüche wie "wir haben kein Geld im System" seien fadenscheinig. "Der Anteil der Apothekenkosten an den GKV-Ausgaben beträgt gerade mal 2%!  Die Verwaltungsausgaben der GKV betragen deutlich mehr als das Doppelte!", erklärt Funke. Ihr Appell: "Kommen Sie nach Dortmund – nur gemeinsam und in großer Zahl sind wir stark."

Der gesamte November ist ein Protestmonat der Apotheken in Deutschland. Bereits am vergangenen Mittwoch (08.11.) blieben Apotheken in Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen geschlossen, in Hannover wurde zentral protestiert. Nach dem Protest am kommenden Mittwoch in Dortmund sind weiteren Protesttage in Stuttgart (22. November) und Dresden (29. November) geplant.