Trumps Pläne für Arzneimittel: Preis befürchtet steigende Preise in Europa
Anders als in Europa gibt es in den USA keine staatliche Preisregulierung für Arzneimittel. US-Präsident Donald Trump will das mit einem Präsidialerlass ändern. Welche Folgen die Pläne für Europa und Deutschland haben könnten, wollte der Radiosender "SWR Aktuell" (13. Mai) von ABDA-Präsident Thomas Preis wissen.
"Das ist eine starke Ansage des Präsidenten der USA und das kann Folgen haben. Insbesondere mit der Versorgung mit innovativen Arzneimitteln", sagte Preis gleich zu Beginn des Interviews. Diese Arzneimittel würden momentan vor allem aus den Vereinigten Staaten kommen. "Das ist ein bisschen die Politik, die er auch bei der militärischen Verteidigung macht" ordnete der ABDA-Präsident die Pläne von Trump ein. Man sei in Europa sehr abhängig von den Forschungstätigkeiten in den USA. Innovative Arzneimittel drohten erst verzögert in Europa auf den Markt zu kommen.
"Das ist eine schwierige Situation", so Preis, denn auch von China bestehe eine Abhängigkeit im Bereich besonders kostengünstiger Medikamente, wie Generika. Deutschland befinde sich schon jetzt am unteren Ende der Preisspanne, was Unternehmen für ihre Produkte verlangen könnten. Daher gebe es auch bei Lieferengpässe bei vielen Arzneimitteln. Hersteller verkauften ihre Waren lieber in lukrativeren Märkten. "Deutschland guckt in die Röhre", sagte der ABDA-Präsident.
Deutschlands Abhängigkeit könnte teuer werden, fürchtet Preis. Sollten die Preise für Arzneimittel in Europa weiter steigen, könne das eine "immense" Belastung für die Krankenkassen bedeuten, weil die Beiträge weiter steigen könnten. Der ABDA-Präsident forderte deshalb eine europäische Initiative, durch die sich Forschung und Produktion für Pharmahersteller wieder lohne.