Länder fordern Honorarerhöhung für Apotheken

Die Apothekerschaft bekommt politische Rückendeckung aus den Bundesländern. Kritisiert wird die fehlende Honorarerhöhung im Kabinettsbeschluss zur Apothekenreform (17. Dezember 2025).

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) appellierte an den Bund, das Packungsfixum wie geplant zu erhöhen. "Im Kontext des Gesundheitswesens spielen Apotheken eine wichtige Rolle, sowohl in der direkten Arzneimittelversorgung der Patienten als auch in der Beratung und Prävention", sagte der SPD-Politiker, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Daher müsse die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgeschriebene Erhöhung des Honorars für jede abgegebene verschreibungspflichtige Arzneimittelpackung (Packungsfixum) von 8,35 auf 9,50 Euro in der Apothekenreform berücksichtigt werden, forderte Hoch. Dies habe er in einem Brief an Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) deutlich gemacht.

Der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) sprang den Apothekenteams ebenfalls zur Seite. "Der Beschluss bleibt weit hinter dem zurück, was die Apotheken zu Recht erwarten", sagte er in einer Pressemitteilung. "Die im Koalitionsvertrag zugesagte Erhöhung des Apothekenhonorars hätte spätestens mit der heutigen Entscheidung umgesetzt werden müssen - hier ist der Bund in der Pflicht", so Jung.

Auch Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sprach sich für eine angemessene Erhöhung des Honorars für Apothekerinnen und Apotheker aus. "Die Vergütungen müssen an die allgemeinen Preissteigerungen angepasst werden, um die Wirtschaftlichkeit der Apotheken zu sichern", erklärte Drese in einer Pressemitteilung. Es sei ein Schritt in die richtige Richtung, dass mit der Gesetzesreform jährliche Vergütungsverhandlungen zwischen den Vertragspartnern der Selbstverwaltung ermöglicht werden. Zusammen mit der geplanten Aufhebung des Skonti-Verbots verbessere dies die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken, verdeutlichte die Ministerin.

Hessens Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) ließ über eine Pressemitteilung verlautbaren: "Die nun vorgelegte Reform ist eine wichtige Grundlage, aber noch nicht der Endpunkt. Hessen wird den weiteren Gesetzgebungsprozess konstruktiv begleiten und sich dafür einsetzen, dass die Apothekenreform am Ende tatsächlich die wirtschaftliche Basis der Apotheken stärkt, ihre heilberufliche Rolle ausbaut und eine verlässliche Arzneimittelversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sicherstellt".

Und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) setzte sich ebenfalls für die Stärkung der Apotheken ein. Beim Austausch mit der Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer (BAK) Franziska Scharpf machte er sich in einer Offizin in München ein Bild von den Herausforderungen. Aiwanger anschließend in einer Pressemitteilung über die Apotheken: "Ich setze mich entschieden für ihren Erhalt, ihre Stärkung und eine faire Honorierung ihrer Leistungen ein.“ Scharpf unterstrich: "Damit dieses wertvolle flächendeckende, inhabergeführte Versorgungsnetz in Bayern auch in Zukunft erhalten bleibt, brauchen wir verlässliche politische Rahmenbedingungen und eine echte Stärkung des freien Apothekerberufs."

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