Elektronische Patientenakte: Nur wenige Versicherte fragen in Apotheken nach

Die elektronische Patientenakte (ePA) wird in den Apotheken bislang kaum von Patientinnen und Patienten angefragt. Nur 13 Prozent der Apothekenteams werden von ihrer Kundschaft zur ePA befragt, während 87 Prozent bislang keine Anfragen dazu bekommen haben. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von IQVIA im Auftrag der ABDA unter 500 Inhaberinnen und Inhabern von Apotheken im Sommer 2025, die in der heutigen Ausgabe des ABDA-Newsletters E-HEALTH veröffentlicht wurde.

Einen echten Mehrwert der elektronischen Patientenakte für Apotheke und Patienten sehen die Befragten vor allem dann, wenn der elektronische Medikationsplan die Zusammenarbeit zwischen Apotheke und Arztpraxis verbessert (55,4 Prozent) und in der Apotheke bearbeitet werden kann (51,4 Prozent). Für 38,6 Prozent der befragten Inhaberinnen und Inhaber von Apotheken hat die ePA dann einen Mehrwert, sobald sie die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) steigern hilft.

Ab dem 1. Oktober 2025 sind alle Apotheken, Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Kliniken gesetzlich verpflichtet, die elektronische Patientenakte ("ePA für alle") zu nutzen, soweit sie dazu technisch in der Lage sind. In der derzeitigen ePA-Ausbaustufe ist für die Apotheken vor allem die elektronische Medikationsliste (eML) relevant. "Die elektronische Medikationsliste ist ein erster Schritt. Die Apotheken setzen darauf, dass bald der elektronische Medikationsplan (eMP) eingeführt wird, so dass rezeptfreie Medikamente oder Rezepte in Papierform digital ergänzt werden können. Dies ist für die nächste ePA-Ausbaustufe vorgesehen, die voraussichtlich im Juli 2026 startet. Mithilfe des eMP werden Apotheken die Arzneimittelsicherheit weiter verbessern und Gesundheitskosten einsparen können", sagt DAV-Vorstandsmitglied Dr. Jan-Niklas Francke.

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