E-Rezept: Lauterbach bedankt sich bei Apothekern

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat das Engagement der Apotheken beim E-Rezept gelobt. Lauterbach sagte: "Die Apotheker ziehen im Großen und Ganzen jetzt sehr gut mit, dafür bin ich sehr dankbar".  Davor hatte sich der Minister in einer Berliner Apotheke davon überzeugt, dass das E-Rezept in der Praxis funktioniert. Der Minister schaute dazu in der Grüne Apotheke im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf vorbei. Mit dabei hatte Lauterbach einen Patienten, der das E-Rezept per Elektronischer Gesundheitskarte (eGK) einlöste.

"Es ist alles da. Ausgezeichnet!", lobte Lauterbach, der sonst eher ruhig bei der Abwicklung zuschaute. "Wie sind bei Ihnen denn die Statine-Vorräte? Haben Sie Lieferengpässe?", fragte Lauterbach das Apothekenteam zwischendurch. "Wir versuchen es zu umgehen", sagte eine Mitarbeiterin der Apotheke. Apothekeninhaber Johannes Bayer hatte in der Zwischenzeit das E-Rezept bearbeitet und die Medikamente in einer Tüte für den Patienten verpackt. Bayer gegenüber dem ABDA-Newsroom: "Es ist einfach weniger Aufwand. Wir haben kein Papier mehr zu bearbeiten, das zur Abrechnungsstelle geschickt werden muss. Wir haben auch mehr Möglichkeiten Korrekturen vorzunehmen. Das macht alles einfacher."

Beim Pressestatement wenige Minuten später vor der Apotheke redet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dann davon, dass Deutschland im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitssystems ein "Entwicklungsland" sei. Man brauche eine Aufholjagd. Apotheker Johannes Bayer möchte dies nicht so stehen lassen. "Die Apotheke ist schon sehr digitalisiert. Das heißt vom Anfang bis zum Ende. Und die letzte Stufe der Digitalisierung für die Apotheke ist jetzt das E-Rezept."

Die Apothekerschaft unterstützt seit Jahren das E-Rezept und gestaltet dessen Einführung aktiv mit, wie zum Beispiel als Gesellschafter der gematik. Seit September 2022 sind die Apotheken technisch in der Lage, E-Rezepte einzulösen und zu beliefern. Inzwischen wurden schon mehr als 2,6 Mio. E-Rezepte in den knapp 18.000 deutschen Apotheken eingelöst.

Das Transportieren der E-Rezepte war für die Patientinnen und Patienten bis vor kurzem jedoch nur per E-Rezept-App auf dem Smartphone und per Token-Ausdruck auf Papier möglich. Seit Juli 2023 ist mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ein dritter Einlöseweg für das E-Rezept möglich. Apotheker Johannes Bayer: "Wir hatten bislang keine großen Komplikationen bei der Einlösung des E-Rezepts. Es könnten gerne mehr E-Rezepte von den Ärzten ausgestellt werden. Nur dann wird es auch für die Patientinnen und Patienten zur Routine." Für Ärztinnen und Ärzte soll es vom 1. Januar 2024 an zur Pflicht werden, Verschreibungen elektronisch auszustellen.

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