Coronavirus: Kammerchef im "stern"

In der aktuellen Ausgabe des Magazins "stern" erklärt Kai-Peter Siemsen, wie es momentan um die Versorgung mit Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln aussieht. Der Hamburger Apothekerkammerpräsident hat dazu folgenden Beitrag geschrieben:

„Gewöhnlich beziehen wir einen großen Anteil medizinischer Schutzkleidung aus Asien. Derzeit ist das aber kaum möglich, da dort ebenfalls Engpässe bestehen. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass in den nächsten Wochen genügend Schutzkleidung unsere Ärzte und Pfleger erreicht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat versichert, zentral über das Ministerium für Gesundheit Schutzanzüge und Atemmasken besorgen zu können. Dass Privatpersonen wegen des rasenden Absatzes derzeit nur schwer an Masken kommen, ist grundsätzlich nicht besorgniserregend. Wer sich nicht in einem bereits infizierten Umfeld befindet, braucht keine. Außerdem ist der oft genutzte chirurgische Mundschutz überhaupt nicht geeignet, um den eigenen Körper vor Erregern von außen zu schützen. Er sorgt lediglich dafür, dass man selbst andere nicht ansteckt. Um einen Schutz vor dem Coronavirus zu garantieren, braucht es sogenannte FFP-Masken des Typs 2 und 3. Dabei handelt es sich um Masken, die Partikel aus der Luft filtern, Mund und Nase fest abschließen und keine Nebenluft ziehen. Deshalb verhindern sie Tröpfcheninfektionen. Sie müssen bis zu viermal am Tag gewechselt werden. Es sind diese Masken, die Ärzte in Krankenhäusern, beim ärztlichen Notdienst oder Rettungssanitäter brauchen. Und auch Angehörige von Infizierten sollten sie nutzen. Nicht minder stark gefragt sind derzeit Desinfektionsmittel. Den Apotheken wurde deshalb erlaubt, selbst welche herzustellen. Sollten die dafür nötigen Substanzen Isopropylalkohol und Ethanol knapp werden, würden wir versuchen, auf Bestände in staatlichen Lagern zurückzugreifen. Die Versorgung mit Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln können wir gut in den Griff bekommen. Die größere Herausforderung sehe ich beim Personal. Denn infizierte Mitarbeiter lassen sich nur schwer ersetzen.“ (Siemsen, Kai-Peter, stern Nr. 12, Seite 47)

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