Apotheker aus Brandenburg ist enttäuscht

Apotheker Mike Beyer hat große Erwartungen an die Politik, die bislang nicht erfüllt wurden. Der Apotheker aus Teltow (Brandenburg) hatte im vergangenen Jahr den damaligen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in seiner Offizin zu Gast. Jetzt äußert er sich im "Tagesspiegel" enttäuscht über die Pläne der Bundesregierung.

Große Hoffnungen hatte Beyer in die jetzige Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) gesetzt. Ihr Entwurf einer Apothekenreform sieht aber unter anderem vor, dass Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) maximal 20 Tage pro Jahr die Apotheker vertreten können. "Das ist ein Türöffner für Apotheken ohne Apotheker", beklagt Beyer gegenüber "Tagesspiegel Background" (11. November 2025). Beyer beklagt, dass den Ankündigungen aus dem Koalitionsvertrag bislang keine ernsthaften Taten folgen würden.

Der Apotheker aus Teltow sorgt sich mehr denn je um seine Existenz. Die Löhne seiner Mitarbeiter stiegen genauso weiter wie viele andere Kostenpunkte auch, so Beyer, während sich auf der Einnahmeseite nichts tue. Er verstehe nicht, wieso Warken nicht die im Koalitionsvertrag angekündigte Anhebung des Fixums einmalig auf 9,50 Euro umsetze, wenn ihr die Stärkung der Apotheken wirklich am Herzen liege.

Sicherlich nehme er die Finanzierungsprobleme in der GKV wahr, allerdings würde ja auch für die Ärzte mehr Geld ausgegeben. Auch für die Apotheken soll es laut Gesetzentwurf künftig wie bei den Ärzten eine Verhandlungslösung geben, was Beyer begrüßt. Doch die sofortige Anpassung des Fixums sei dringend geboten. Vor allem, weil die Bundesregierung die Apotheken noch stärker in die Primärversorgung einbinden wolle.

ABDA-Präsident Thomas Preis wird ebenfalls in dem Tagesspiegel-Beitrag zitiert. "Wir fordern mit Nachdruck die dringend notwendige wirtschaftliche Stärkung der Apotheken“, so Preis anlässlich der Verbändeanhörung. "Ohne sie werden weitere Apotheken aufgeben müssen." Seit 13 Jahren sei das Apothekenhonorar nicht an die Kostenentwicklung angepasst worden, was immer mehr Apotheker unter Druck setze.

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