Fibrate sind Mittel der zweiten Wahl

In einer Presseinformation vom 22. Oktober 2010 teilt die Europäische Arzneimittelagentur EMA mit, dass der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) eine Neubewertung von Nutzen und Risiken der Fibrate Bezafibrat, Ciprofibrat, Fenofibrat und Gemfibrozil abgeschlossen hat. Der CHMP kommt zu dem Schluss, dass keine speziellen Sicherheitsbedenken gegen die Fibrate bestehen. Dennoch sollten sie nur als Mittel der zweiten Wahl eingesetzt werden: Die lipidsenkende Wirkung der Fibrate ist zwar gut belegt, aber ihr Langzeitnutzen im Hinblick auf „harte“ Endpunkte wie kardiovaskuläre Mortalität ist weniger gut dokumentiert als bei den Statinen (Cholesterol-Synthese-Hemmern). Dies entspricht in Deutschland im Wesentlichen den bereits eingeschränkten Anwendungsgebieten der genannten Fibrate (Pharm. Ztg. Nr. 28 vom 10. Juli 2008, Seite 102). Künftig sollen Fibrate ausschließlich dann eingesetzt werden, wenn ein Statin kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird. Die Empfehlung des CHMP muss noch von der Europäischen Kommission verabschiedet werden.
In Deutschland ist von den genannten Fibraten Ciprofibrat nicht im Handel. Dafür gibt ist hier zusätzlich Etofibrat, dessen Indikationen derzeit denen der anderen Fibrate entsprechen.
Quelle:
www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Press_release/2010/10/WC500098368.pdf PZ 43/10