40/13 Information: Chlorhexidin: Fallberichte zu Anaphylaktischen Reaktionen

InformationChlorhexidin: Fallberichte zu Anaphylaktischen Reaktionen AMK / Das BfArM erinnert anlässlich neuer Fallberichte an das Potential von Chlorhexidin, allergische Reaktionen einschließlich anaphylaktischer Reaktionen auslösen zu können. Chlorhexidin ist ein Antiseptikum zur Anwendung auf Haut und Schleimhaut. Es ist als Wirk- oder Hilfsstoff in vielen Arzneimitteln, Medizinprodukten und Kosmetika enthalten. Dazu gehören unter anderem Mundspüllösungen und Mundgele, Haut- und Schleimhautantiseptika, Handdesinfektionsmittel, Wund- und andere Cremes, Gleitgele für medizinische Eingriffe, Spüllösungen für Blasenkatheter, Augen- und Nasentropfen, Gele zur Bindung überschüssiger Magensäure sowie Wundpflaster. Zudem wird Chlorhexidin zur Imprägnierung von zentralvenösen Kathetern angewendet, um durch Katheter verursachte Infektionen zu verhindern. Chlorhexidin kann zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen, die von lokalen Hautreaktionen bis hin zu schweren anaphylaktischen Reaktionen reichen. Dem BfArM liegen 147 Berichte aus Deutschland über anaphylaktische Reaktionen im Zusammenhang mit der Anwendung von Chlorhexidin vor. Der größte Teil der Fälle ereignete sich bei der Anwendung von Chlorhexidin-haltigen Mundspüllösungen. Patienten, bei denen Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Chlorhexidin aufgetreten sind, sollten unbedingt über die Gefahr einer allergischen oder anaphylaktischen Reaktion bei erneuter Anwendung aufgeklärt werden. Die Apotheke sollte die Patienten auf die Notwendigkeit hinweisen, alle Chlorhexidin-haltigen Produkte zu meiden. Bei Wahl alternativer Produkte sind die Patienten entsprechend zu beraten. / Quellen
BfArM; Chlorhexidin: Anaphylaktische Reaktionen, unter www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/risikoinfo/2013/RI-chlorhexidin.html (27. September 2013)