Schmitz: Jährliche Vergütungsanpassung muss Normalität werden

ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz zeigte sich bei der Eröffnung des Deutschen Apothekertages (16. September 2025) teils besorgt wegen der wirtschaftlichen und politischen Lage im Apothekenwesen. Schmitz bezeichnete den schwarz-roten Koalitionsvertrag in seinem Bericht zwar als "erfreulich". Ärgerlich sei aber, dass keine schnelle Erhöhung des Fixums erfolgen soll. "Von dieser Politisierung des Fixums müssen wir wegkommen. Es geht bei der Anpassung des Fixums nicht um Systemfragen, sondern schlicht darum, dass Sie in den Apotheken eine faire Vergütung für Ihre Arbeit erhalten. Deshalb muss die jährliche Vergütungsanpassung Normalität und Routine werden und von Systemfragen abgekoppelt werden", so der ABDA-Hauptgeschäftsführer. Was in der vertragsärztlichen Versorgung ganz selbstverständlich sei, sollte auch im Apothekenbereich möglich sein.

Mit Blick auf die Arzneimittel-Versandhändler hob der ABDA-Hauptgeschäftsführer hervor, dass die Politik die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel schützen müsse. "Die Apotheken vor Ort gewährleisten im Interesse des Staates ein hohes Leistungsniveau. Daher muss der Staat dieses Leistungsniveau vor ruinösem Wettbewerb schützen", so Schmitz.

Als Erfolg wertete der ABDA-Hauptgeschäftsführer die Abwehr der Pläne der letzten Bundesregierung zum Thema "Apotheke ohne Apotheker". Beigetragen dazu hätten mit Sicherheit auch die ABDA-Kampagnen rund um die Honorierung, in denen alle Politikerinnen und Politiker erleben konnten, dass den Menschen die Apotheke vor Ort nicht gleichgültig ist, sondern dass sie die Apotheke mit der Möglichkeit zum persönlichen Kontakt in ihrer Nähe haben wollen. Schmitz: "Alle diese Maßnahmen haben die Gesetzesblockade durch die FDP und die wehrhafte Haltung vieler Gesundheitspolitiker aus Union und SPD gegenüber den Plänen des Ministeriums ermöglicht. Ohne diese Blockade hätte uns das Ampel-Aus möglicherweise nichts mehr genutzt." Schmitz lobte auch die ABDA-Kampagne "Whats’s Apo", die die Standesvertretung während des Bundestagswahlkampfes betrieben hatte. Viele Kandidierende seien durch die Aktion schon vor ihrer Tätigkeit im Bundestag für die Lage der Apotheken sensibilisiert worden.

Schmitz betonte zum Ende seiner Rede die Bedeutung des Zusammenhalts im Berufsstand. "Dieser Zusammenhalt ist die wichtigste Erfolgsbedingung der ABDA. Doch der Zusammenhalt lässt sich nicht anordnen, sondern ist das Ergebnis tagtäglichen Bemühens und muss jeden Tag neu erarbeitet werden".