Preis: Politik muss beim Honorar dringend handeln
ABDA-Präsident Thomas Preis hat in einem aktuellen Zeitungsinterview die zeitliche Verzögerung bei der Erhöhung des Fixhonorars kritisiert. "Das stößt bei uns auf absolutes Unverständnis", so Preis. Die einmalige Erhöhung des Fixhonorars auf 9,50 Euro wurde im Koalitionsvertrag als Sofortmaßnahme festgelegt, das könne "man jetzt nicht so zur Seite wischen", sagte Preis der "Neue Osnabrücker Zeitung" (29. September 2025).
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hatte bei der Eröffnung des Deutschen Apothekertages in Düsseldorf (16. September) ihren Fahrplan für eine Apothekenreform vorgestellt. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Honorarerhöhung müsse auf "Wiedervorlage" gestellt werden, hatte Warken damals verkündet.
Dass die geplante Erhöhung nun zunächst auf das kommende Jahr vertagt und dann erneut geprüft werden solle, verschärfe die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage vieler Apotheken, kritisierte Preis. "Wir werden ja auch nächstes Jahr mit Lohnsteigerungen aufgrund der Mindestlohnerhöhung rechnen", so der ABDA-Präsident. Die Politik müsse deshalb dringend handeln.
Preis machte klar, dass die öffentlichen Apotheken gerne neue Aufgaben übernehmen wollen. "Grundsätzlich freuen wir uns sehr darüber, dass die Ministerin den Apotheken aufgrund ihrer heilberuflichen Kompetenz mehr Verantwortung bei der Versorgung der Bevölkerung übertragen möchte", so Preis. Künftig sollen Apotheker beispielsweise auch Leistungen wie das Impfen mit weiteren Totimpfstoffen oder in Einzelfällen die Verordnung verschreibungspflichtiger Medikamente übernehmen können.