Lucas: "Apotheken sind auch Sozialtankstellen"
ABDA-Vizepräsidentin Dr. Ina Lucas hat in einem Interview die gesellschaftliche Verantwortung von Apotheken herausgestellt. "Ich bin fest davon überzeugt, dass Apotheken auch Sozialtankstellen sind, ein Mittel gegen Einsamkeit, ein Ort des Vertrauens und der Empathie, an dem mit viel Verständnis für verschiedene Lebenssituationen beraten wird", sagte Lucas dem Kundenmagazin "NEUE WEGE" von Alliance Healthcare und GEHE (2/2025).
"Doch eine wirklich gute Gesundheitsbetreuung muss sich eine Gesellschaft auch leisten wollen. Und dafür lohnt es sich zu kämpfen. Ich glaube an die Apotheke! Das ist meine Motivation", fügte sie hinzu. "Konkrete Stärkungsmaßnahmen wie die Erhöhung des Apothekenhonorars auf 9,50 Euro pro Arzneimittelpackung sind im Koalitionsvertrag enthalten. Das ist ganz wesentlich für die Stabilisierung der Apothekenstruktur und damit wir in neue Leistungsangebote investieren können", so Lucas.
Die ABDA-Vizepräsidentin machte deutlich, dass die Erweiterung des Leistungsspektrums an erster Stelle stehe. Megatrends wie demographischer Wandel, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz machten auch vor den Apotheken nicht Halt. Lucas: "Mit dem demographischen Wandel werden die Patientenzahl und der Versorgungsdruck steigen. Es braucht unbedingt eine Effizienzsteigerung, um handlungsfähig zu bleiben und es hilft, wenn wir bestimmte Prozesse mit wenigen Klicks erledigen können, sprich KI und Digitalisierung für unsere Zwecke nutzen. Die elektronische Patientenakte kann eine bessere Vernetzung im Gesundheitssystem ermöglichen und so die Patientenversorgung verbessern."
In diesem Zusammenhang ging Lucas auch auf das Positionspapier "In eine gesunde Zukunft mit der Apotheke" ein. "Konkret enthält das Papier Ideen für Kompetenzerweiterungen. Eine davon ist es, Patientinnen und Patienten in Notfallsituationen besser helfen zu können", sagte sie. Auch Impfangebote mit Totimpfstoffen sowie Beratungen in den Bereichen Früherkennung, Screening und Monitoring könnten in Apotheken realisiert werden, beispielsweise im Zusammenhang mit Herzkreislauf- oder Tabak-assoziierten Erkrankungen.